Montag, 22. Juli 2013

Über das Leben in der Diaspora

am Dom in Speyer
»Gott hat uns in eine Zeit gestellt, in der es (im Gegensatz zu früheren Zeiten) überall Christen gibt und die überall in der Diaspora leben. Das ist unser Schicksal und unser Auftrag. Es "kann" nicht anders sein, wenn Christus der Eckstein und das zeichen des Widerspruchs bis zum Ende sein soll. Dann "kann" es in einer Periode, in der sein Name schon überall historisch greifbare Gegenwart in der Geschichte jedes Volkes geworden ist, nicht anders sein, als daß der Widerspruch überall ist, da er nun nicht mehr durch einen christlichen "Erbfeind" von außen an christlich homogene Völker herangetragen werden kann. Weil Christus Leiden und Widerspruch finden "muß", darum leben wir heute in einer Diaspora mitten unter unseren Liebsten und Nächsten. Wir haben es zu tragen in Geduld und Glauben, in Verantwortung und echter Sorge um das Heil dieser anderen.«

(Karl Rahner SJ, Der Christ und seine ungläubige Verwandtschaft, in: Schriften zur Theologie III, Einsiedeln 1959)

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