Freitag, 17. August 2012

Dienst an der Wahrheit

... quando iudex est venturus
»Nur weil ihr so hartherzig seid, hat Mose euch erlaubt, eure Frauen aus der Ehe zu entlassen. Am Anfang war das nicht so.« (Mt 19,8)

Die Aussage Jesu, die die freibruger Ungehorsamsausrufer nicht so gerne hören. 
Heute gab es ausnahmsweise mal eine (wenn auch kurze) Predigt in der Kathedrale des Erzbistums Freiburg, deren Kernsatz lautete, dass nicht eine Entscheidung zwischen "die kirchlischen Normen dem wirklichen Leben anpassen" auf der einen Seite und einem "Beharren auf diesen Normen" auf der anderen die Alternative wäre um die es ginge, sondern, Zitat: "Das Wichtigste ist, nicht hartherzig zu sein, sondern in Liebe zu handeln."

Nungut, hier wurde nur mal wieder das Gleiche gesagt, wie schon im freiburger Ungehorsamsausruf, nur hat man "Unbarmherzigkeit" mit "Hartherzigkeit" ersetzt. Also wieder eine Monopolisierung und Vereinnahmung eines Begriffs. Nichts Neues unter der Sonne.
Das Eigentliche, was mir schier den Atem stocken ließ und mich vor lauter Wut und innerer Aufwühlung sogar von der Kommunion abhielt, war die Tatsache, dass der obige Satz, so zentral er für diese Perikope ist, die uns die Kirche heute vorgibt, vom Zelebranten/Prediger beim Vorlesen des Evangeliums weggelassen wurde! Auf die Frage der Pharisäer kam sogleich die Antwort: "Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt..."
Was sagt man dazu... ich war und bin sprachlos. Vor allem ist es so sinnlos, jeder kennt doch die Stelle... oder?

gute n8!


PS. Ich weiß natürlich sehr gut bescheid, wer dieser Priester ist, dessen "politische Ausrichtung" kein Geheimnis ist. Ich weiß auch welche (hohe!) Funktion er im Erzbistum ausübt, behalte es aber lieber für mich... auch aus beruflichen Gründen.

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