Mittwoch, 9. Mai 2012

Kreuz und Leid

Gestern gedachte das Erzbistum Freiburg der seligen Ulrika von Hegne († 1913).
Ein Auszug aus der zweiten Lesung der Lesehore (Einlegeblatt zum Lektionar, hg. EB Oskar Saier):

[Gott] weiß, wie er die Schwachen und die Starken zu behandeln hat. Den Schwachen gibt er Trost und Frieden und leitet alles zum Besten. Den Stärkeren schickt er manches Kreuz und Mißgeschick in jeder Beziehung. So erweitert er die Herzen, und je mehr über einen kommt, desto mehr kommt man zur Erkenntnis. Man lernt die verschiedenen Kreuze und Widerwärtigkeiten tragen und den Wert derselben erkennen. Würden wir den Wert der Demütigungen und Leiden erkennen, so würde unser Herz so groß und weit, daß wir mit Gottes Gnade die Leiden der ganzen Welt tragen möchten. Es würde aufgehen vor Verlangen nach Kreuz und Leiden. Wir würden uns nicht mehr vor einer Verdemütigung scheuen, sondern mit heiligem Neid auf jene blicken, die dieser Gnaden mehr gewürdigt werden. Darum sind wir auch oft so unruhig und zerstreut bei der Arbeit, weil unser Inneres nicht vom übernatürlichen Eifer belebt ist und man sich vor Mißgeschick oder Demütigung fürchtet. Je reiner die Absicht, je freier man von Eigenliebe und Eigennutz ist, desto ruhiger und in Gott gesammelter arbeiten wir.

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