Freitag, 25. Mai 2012

Aufbruch und Aktionismus

wohin er geführt wurde...
Es ist schon viel geschrieben und viel gesagt worden. Nur die offensichtlichen biblischen Parallelen scheinen mir noch wenig beachtet.

Freilich redet sich der Glück Alois wieder um Kopf und Kragen, wenn er von Ergebnisoffenheit floskaliert und auf Nachfrage die selben alten Kamellen abzählt. Es ist irgendwie beruhigend, festzustellen, dass es inzwischen selbst für den Vorsitzer unmöglich geworden ist, die Agenda des ZdK zu erklären, ohne sich in Widersprüche zu verzwirbeln... 
Offenbar ist für ihn Offenheit das gleiche wie "ständig und immer wieder das selbe fordern"... und semantisch ist das sogar tragfähig, wenn man es etwa auf ein Behältnis (vgl. den roten Rucksack) überträgt: das Ergebnis ist so offen, dass es geradezu unverzüglich auch leer ist, es also kein inhaltlich fassbares Ergebnis gibt, weil das Behältnis leckgeschlagen ist (ein Schelm, wer jetzt an "zephale Hohlkörper" denkt!)... folglich geht der ganze Prozess ewig und bleibt fruchtlos. Und das scheint mir überhaupt das unvermeidliche Schicksal eines guten Teils dessen zu sein, was diesertage mit "Aufbruch" fabuliert wird: Leere. Zumindest aber das Fehlen jedes Nutzens oder Mehrwerts.

Und das erinnert mich irgendwie an gewisse biblische Gestalten, die den Aktionismus wählten... Etwa Marta, deren Schwester Maria "das Bessere", nämlich das Hören auf den HErrn, erwählt hat. Oder auch den peinlichen Looser unter den Zwölf, der immerzu alles falsch macht und ständig eins auf den Deckel bekommt... ich rede natürlich von Petrus. Der Ärmste tut einem richtig Leid... ständig will er irgendwas tun, irgendwas machen ("Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija.") und er macht sich damit jedesmal lächerlich.
Wieso lernen wir nichts draus? Wieso wählen wir nicht das Bessere und hören zu, beten an, pflegen das uns Anvertraute. 
Daraus kann dann Aktivität kommen, sie trägt den Namen "Sendung"!

Christen sind ganz wesentlich auch Gesandte; Christen haben kein eigenes Projekt zu verwirklichen, sondern sie können nur aus der Sendung leben... dafür muss man aber auch erstmal sein "Adsum!" sprechen und sich und die eigene Kraft, das eigene Engagement Ihm übergeben, dass Er es führen kann: "Als du noch jung warst, hast du dich selbst gegürtet und konntest gehen, wohin du wolltest. Wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und dich führen, wohin du nicht willst." 

In einer Wohlfühlreligion ist freilich jeder eigene Entschluss auch gleich automatisch "geistreich" und damit "richtig"... das war nicht immer so...: "Weil ihnen aber vom Heiligen Geist verwehrt wurde, das Wort in der Provinz Asien zu verkünden, reisten sie durch Phrygien und das galatische Land." (Apg 16,6)

Aber davon spühre ich bei Leuten wie Hans Glück, Alois Küng und wie sie alle heißen nicht die Spur. Warum ist das so schwer zu verstehen?
Worin liegt bloß die Faszination des "Tuns", der schon Simon Petrus immer wieder erlegen ist? Es ist einfacher... es ist so viel einfacher, etwas eigenes zu machen.
Wenn mal von Gebet die Rede ist, dann wird es allzuoft instrumentalisiert (Gebet für die Legalisierung des Ehebruchs etc.)... und das scheint mir auch das zugrundeliegende Denken zu sein: Das Wesentliche sind die eigenen Ideen, Wünsche und "Aufbrüche" und Gott hat dafür gefälligst sein Placet zu geben. Dass die Kirche in ihren sichtbaren Haupt eine besondere Binde- und Lösegewalt hat, ist schon lange vergessen... man macht das "direkt mit Gott" aus und der ist freilich immer auf der eigenen Seite...
Nichts anderes ist es, wenn große Heilige (z.B. Katharina von Siena), biblische Gestalten (Samuel) oder bestimmte Bibelstellen (s. "Diakonin") missbraucht werden... zu schade.

Aufbrechen? Gern! Hauptsache es geschieht Ergebnisoffen (aber mit klaren Vorstellungen, was am Ende bei rumkommen soll) und bittebitte nicht anders als so, wie wir es uns vorstellen... und natürlich ohne Martyrium (s. Bild).

2 Kommentare:

  1. ;-))) Cephale Hohlkörper, ws das nur meint ... Hat cephalon nicht irgendwas mit dem Kopf zu tun??? (((-;

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