Sonntag, 25. Mai 2014

Nachwort zur Diözesanversammlung

Gestern ging die zweite Diözesanversammlung in der Erzdiözese Freiburg zuende. Dieses Mal hatte ich keine Zeit, sie zu verfolgen oder mich auch nur im Vorfeld näher damit zu beschäftigen, und ich kenne auch niemanden gut genug, der daran teilgenommen hat, um jetzt schon mit nützlichen Hintergrundinfos aufzuwarten. Vielleicht kommt im Laufe der Woche noch was.
Das Ergebnis ist nicht überraschend: man will den eingeschlagenen schismatischen Kurs mit viel Elan fortsetzen.
»Die „Handreichung für die Seelsorge zur Begleitung von Menschen in Trennung, Scheidung und nach ziviler Wiederverheiratung in der Erzdiözese Freiburg“ (2013) wird weiterentwickelt und um einen Gestaltungsvorschlag für eine Feier ergänzt, in der das Paar und sein Weg gesegnet werden. Der Erzbischof wird gebeten, durch seine Unterschrift der Handreichung eine höhere Verbindlichkeit zu geben und sich für ein Arbeitsrecht ohne automatische Kündigung und Einstellungsverbote für Wiederverheiratete einzusetzen.«

Immerhin scheint man sich der Fragwürdigkeit dieses Kurses bewusst zu sein, da man den Erzbschof "bittet", er möge doch dem unsäglichen Dokument mit seiner Unterschrift "eine höhere Verbindlichkeit" geben. Was natürlich an der Tatsache nichts ändert, dass das Dokument einen eklatanten Rechtsbruch darstellt und mit der katholischen Lehre und Disziplin völlig unvereinbar ist. Dass man sich auf der Versammlung offenbar besonders viel Mühe gab ständig von "Kollegialität" zu reden kann gleichfalls nicht darüber hinwegtäuschen, dass solch ein diözesaner Alleingang das genaue Gegenteil davon ist.
Ansonsten gab es viel Gelaber und Gesülze, die "Empfehlungen" kann man hier (klick) nachlesen. 
(Interessant finde ich, wie unbekümmert man in diesen Empfehlungen vom "Erzbischof" spricht... offenbar fällt die Abnabelung nicht leicht. Um das mal klar zu haben: Freiburg hat gegenwärtig keinen Erzbischof, die Kathedra ist vakant! Was wir haben ist ein so genannter Apostolischer Administrator, dessen Posten zufälligerweise - und nur, weil sich der Papst aufgrund seiner universalen Vollmacht über das örtliche Partikularrecht hinweggesetzt hat [darum: Apostolischer A.] - von dem gleichen Mann ausgefüllt wird, der früher einmal Erzbischof von Freiburg war. Den Job könnte genausogut auch irgendein Priester übernehmen. Es gibt jedenfalls keinen Grund anzunehmen, dass der Nachfolger von EB Zollitsch das Trauerspiel einfach weiterführen wird.)


Was zum Schmunzeln gibts dann aber doch noch: Wie man in diesem Video (klick) am Anfang sehr gut sehen kann, lagen auf den Stehtischen im Tagungszentrum überall Kreisel mit dem Logo der Versammlung aus (s. Bild)... Wie passend! Man dreht sich um sich selbst... Viel Bewegung, aber nichts bewegt sich. Endlich mal eine sinnvolle Verwendung von Kirchensteuermitteln!

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