Samstag, 23. November 2013

Der Abend vor Christkönig

Das (Kirchen)Jahr neigt sich dem Ende zu, die "Weihnachtsmärkte" bringen sich in Startposition und auch das Jahr des Glaubens geht zuende. Gut, in Deutschland herrschte was Letzteres angeht weitestgehend tote Hose und man reibt sich verwundert die Augen... "War was?" 
Offenbar spührt der deutsche Episkopat keinerlei Notwendigkeit, den eigenen Gläubigen etwas vom wahren Glauben (oder der daraus notwendig resultierenden christlicher Moral) zu erzählen.

Seis drum, morgen ist Christkönig!

Das Fest war 1925 durch Pius XI. eingeführt worden und spielte in den folgenden Jahren in diesem unserem Land eine unerwartet große Bedeutung, als es nämlich von den Katholiken als Antithese des aufkeimenden Führerkultes hochgehalten wurde. Wie das Fest ja überhaupt wunderbar dazu dienen kann, jedweden irdischen Dünkel (und sei er auch "demokratisch legitimiert") ins rechte Licht zu setzen.

Den Anlass (wohl aber nicht den Grund) zur Einführung bildete das Jubiläum 1600 Jahre Konzil von Nicäa. Es ist überaus passend, da das Königtum Christi eng verwoben ist mit seiner Gottheit. Mehr noch: Das Königtum Christi kann gerade auch am Ende des (in Deutschland abgesoffenen) Jahres des Glaubens eine große Zuversicht und ein herrliches Bekenntnis bezeichnen: 
»Die werden gegen das Lamm kämpfen und das Lamm wird sie überwinden, denn es ist der Herr aller Herren und der König aller Könige, und die mit ihm sind, sind die Berufenen und Auserwählten und Gläubigen.« (Offb 17,14)

Mitten im Bericht über die "Hure Babylon", also über alles Ungemach, über Verrat und Versagen, über Untreue und die Bedrängnis der Heiligen, strahlt das Lamm auf, der Herr, der König der Könige. Die, die da gegen das Lamm kämpfen, sind ihrerseits Könige, Chefs, Waszusagenhaber, wenn auch nur vorübergehend:
»Die zehn Hörner, die du gesehen hast, bedeuten zehn Könige, die noch nicht zur Herrschaft gekommen sind; sie werden aber königliche Macht für eine einzige Stunde erhalten, zusammen mit dem Tier. Sie sind eines Sinnes und übertragen ihre Macht und Gewalt dem Tier.« (Offb 17,12-13)

Die Machthaber kämpfen gegen das Lamm, weil sie alle Macht für sich behalten wollen. Unerträglich ist ihnen der Gehorsam und die Treue zu einem anderen, und sei es Gott selbst. Sie beginnen den Kampf, weil sie es nicht ertragen können, dass sich Gläubige um das Lamm scharen. Das Lamm aber wird den Kampf aufnehmen und siegen, weil es seine Macht vom Vater hat.
Nicht nur tröstlich, sondern auch durchaus eine Herausforderung ist jenes Detail, wonach das Lamm nicht allein den Sieg erringen wird, sondern zusammen mit den "Berufenen und Auserwählten und Gläubigen". Der Christ kann sich folglich nicht zurückziehen, er kann es sich nicht bequem machen. Als Christen sind wir zu diesem Kampf - den wir nicht angefangen haben und den wir nicht wollen, den aber das Lamm gewiss siegreich beenden wird - gerufen und aufgefordert.

Der Kampf ist kein glorreicher. Der Sieg ists! Aber bis dahin haben wir noch einiges zu bestehen. Der König, der auch als solcher für alle Kreatur erkennbar ist, erscheint erst am Ende. Der Kampfplatz aber liegt im "Jammertal", der König trägt die Krone von Dornen.

Christkönig ist ein streitbares Fest. Der Kampf für Gott, der Kampf für die Kirche und ihr Bekenntnis, ist zugleich eine Pflicht gegenüber dem König und eine "königliche" Pflicht für uns, weil wir mit dem König kämpfen. Ich denke dabei weniger an die Guerra Cristera, sondern v.a. an den Alltag eines Katholiken z.B. in Deutschland. 

Es ist die Hoffnung und die Zuversicht auf ein glorreiches Ende, das die Christen rufen lässt:

Viva Cristo Rey!

1 Kommentar:

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