Dienstag, 29. September 2015

bzgl. Frauenpriestertum

Papst Franziskus wurde auf seinem Rückflug aus den USA nach dem Weiheamt für Frauen gefragt und sagte mit Berufung auf Johannes Paul II. in aller Deutlichkeit "Nein". Oh Wunder. Man reibt sich in den Medien die Augen. Der Papst vertritt eine katholische Position. Dazu ein längeres Zitat - es sind die einleitenden zwei Seiten eines kleinen netten Buches zu diesem Thema:


»"Deinen Vorschriften neige mein Herz zu, doch nicht der Habgier!", so ruft der Beter von Ps. 119 (36). Es mag absurd erscheinen, mit seinen Worten eine Brücke schlagen zu wollen zu unserem Thema "Priestertum der Frau". Und doch gibt dieser Vers, wie mir scheint, erste Denkanstöße. Ja, er regt an zu einigen provokativen Fragen.
Deinen Vorschriften neige mein Herz zu. "Vorschriften?" Schon bei dem Wort sehen viele heute 'rot'. Vorschriften: das klingt nach Unterdrückung! Unser Schlachtruf in Welt und Kirche heißt "Befreiung!" Wer gar noch von "Vorschriften Gottes" zu reden wagt, der gehört ins vorige Jahrhundert. Der ist konservativ, traditionalistisch, vorkonziliar, von gestern, erledigt! Und wer hat heute noch den Mut, ein derart miserables Image auf sich sitzen zu lassen? Der Hinweis auf Vorschriften Gottes ist zudem (um gleich 'in medias res' zu springen) von fortschrittlichen Theologinnen und Theologen längst entlarvt worden als Feigenblatt einer patriarchalisch strukturierten Kirche, deren Priester zwar viel von gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und politischer Gleichberechtigung der Frau reden, sie aber weit von sich weisen, wenn es um die innerkirchliche berufliche Gleichberechtigung geht.
Abgesehen davon: Wo steht denn eigentlich geschrieben, daß Frauen nicht Priesterinnen werden dürfen? Und gibt es überhaupt "Vorschriften Gottes", also so etwas wie eine ewig gültige Ordnung? Besteht nicht alle Ordnung unter Menschen, also auch in der Kirche, aus soziologisch-kulturell bedingten Übereinkünften, die sich je nach den Verhältnissen wandeln? Was aber hat sich tiefgreifender gewandelt als Bild und Stellung der Frau? Das Gerede von der "Ewigen Frau" ist doch bloßer "Mythos", einer Dichterin wie G. V. Le Fort allenfalls zuzugestehen, für das konkrete Leben auf Erden, für die Realität jedoch unbrauchbar!
"Deinen Vorschriften neige mein Herz zu..." Wie denn das? Vorschriften akzeptiert man mit dem Verstand, allenfalls zähneknirchend. Aber eine Bejahung von Vorschriften, und seien es Vorschriften Gottes, mit dem Herzen - das dürfte doch wohl zu weit gehen! Das ist Romantik, unbrauchbar fürs Leben! 
"Deinen Vorschriften neige mein Herz zu, doch nicht der Habgier!" Gewiß zielt Habgier zuerst auf materiellen Besitz. Doch gibt es dieses Laster auch im Blick auf andere Güter, die man nicht hat, aber haben will: Ämter, berufliche Stellung, Macht, Ruhm u.a.m. 'Haben-wollen' um jeden Preis unter Verneinung jeder Grenze! Darum der Ruf nach Egalität, nach Gleichheit für alle. Wenn sie erreicht ist, dann, so meinten schon die Väter der französischen Revolution und die des Kommunismus erst recht, - gibt es das von Menschen gemachte Weltfriedensreich auf Erden.«

(Barbara Albrecht, Vom Dienst der Frau in der Kirche, 1980)


Wenn ich die Zeit finde, werde ich demnächst mal eine detailliertere Auseinandersetzung zu dem Thema schreiben. Obwohl im Grunde die Lage klar ist, denn biblisch, kirchen-, kirchenrechts- und dogmengeschichtlich können sich die Befürworter nur auf Fiktionen und Fälschungen berufen.

1 Kommentar:

  1. Guten morgen inveimus
    Vorab auch ich bin katholisch
    Ich war Ministrant. Viele Jahre
    danach damit beschäftigt im Beufsleben
    Irgendwie eine Stellung zu finden Und zu behalten. Das aber auch dies, Arbeit zu haben,
    habgierig oder süchtig sein kann, im Sinne von,
    wovon lebe ich , von wem erhalte ich mein täglich Brot, wurde mir erst nach vielen vielen Jahren bewusst. Heute weiss ich dass mir vor allem Frauen halfen dankbar und bittend jeden Tag anzugehen. Das Priesteramt vergleiche ich persönlich mit der Aufgabe der Eltern ihren Kindern gegenüber. Sie so zu lieben Zu hegen und zu pflegen , dass sie erkennen irgendwann dass sie wirklich Kinder gottes sind .Kinder ihrer Eltern die im Namen Gottes diese Aufgabe wahrnehmen, nun aber nicht mehr Eltern sondern Brüder und grosse Schwestern sind Eben ältere Kinder Gottes.das amt dieser Pristerschaft endet Mit dem Beginn dieser Erkenntnis selber Priester Profet und König zu sein Und dies auch sein zu wollen. Zu deutsch zu lieben Und das geschenkte wieder zu verschenken Damit dieses geschenk lebt Und nicht verloren geht.wir haben Nur einen sogenannten hohepriester. Der ist weder rein männlich noch rein weiblich er ist aber auch kein Mix. Wir nennen ihn gerne dreifaltig. Seine wesentliche Art Und Weise besteht nicht Darin männlich zu sein Oder gar darin nicht im Leib also im Tempel einer Frau zu wohnen.
    Wesentlich ist Es ein lebendiges geschenk zu sein. Sich voll und ganz der liebe anzuvertrauen auch sein wohl und wehe im Berufsleben und auch in der bitte um das täglich Brot auf das GoTT gegebene zu vertrauen.alle menschen sind berufen Auf diese weiße sich zu verschenken wie jesus um eins zu werden Mit diesem geschenk also mit Gott selbst.und es gibt genug Frauen die dies durch ihr leben bezeugen und ich nenne sie darum nicht weniger beamtet von Gott nicht geringer Der Liebe geweiht, nicht geringer beseelt von Gott .ich vergleiche diese Frauen gern mit den Frauen die Paulus misionierte. Paulus taufte indem er den Menschen etwas dreifaltigen ins Herz goss.ihm selber wurden Nicht die Hände aufgelegt, ihm wurde ein neues Herz geschenkt.
    Er wurde innerlich und äußerlich getauft . Das können nicht nur Männer.
    Es gibt viele vernünftige Gründe Frauen nicht äußerlich durch besondere Zeichen das Priesteramt zu verleihen. Aber gott ist Ja wie Paulus auch nicht nur vernünftig.sondern ein geschenk ohne Gegenleistung ohne Grund
    Und eben unergründlich.
    Daher bin ich davon überzeugt, die Theologen werden Noch in Millionen Jahren Nach Gründen suchen, weshalb Frauen keine Priester seien könnten und suchen in Wahrheit nach einer Liebe die rein männlich beschrieben Und vermittelt Werden kann.
    Ehrenamt ist Es zu schenken
    So will uns die liebe lenken
    Und erhalten so das Amt,
    das als wahrer mensch bekannt.
    Jedes Amt verliert Sein Leben
    wo 's nicht schenkt Auf allen wegen
    Und wem dieses ist zu billig,
    stirbt an Amtsmissbrauch mutwillig.

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