Samstag, 7. Dezember 2013

Die Sache mit der Demokratie

Folgendes Szenario: Eine Initiative möchte Demokratie in der Kirche durchsetzen. Sie finden damit einige Unterstützer und unterhalten neben einer Homepage auch eine facebook-Seite, einen Twitter-Account und andere Spielzeuge, auf denen sie auch ein paar Likes, Follower und Sonstiges erringen.
Nun fällt aber auf, dass die übergroße Mehrheit der Katholiken sich daran nicht beteiligt...

Was ist los? Die zur Debatte stehende Frage lautet: Soll es Demokratie in der Kirche geben. 
Es gibt also eine Initiative die dies will. Das Problem ist nun, dass die Macher jener Initiative offenbar nur in demokratischen Strukuren zu denken in der Lage sind, weshalb sie aus dem Fehlen einer "Gegeninitiative" zu der ihrigen schließen, dass es niemanden Ernstzunehmenden gibt, der ihr Anliegen nicht teilt.

Das Problem ist dies: In den Köpfen der Initiativler bedarf es einer demokratischen Abstimmung, um über etwas zu entscheiden. Aber wie soll man über den Gebrauch oder Nichtgebrauch von Demokratie demokratisch abstimmen lassen? Würden sich die Gegner der Intiative dann nicht selbst widersprechen? (Man stelle sich das vor: "Unterschreiben sie hier, wenn sie keine demokratisch strukturierte Kirche wollen!"...)

So erlebe ich das immer wieder mit solchen unterschriftengeilen "basiskatholischen" Grüppchen: Sie fühlen sich von jedem Like und jedem Follower bestärkt, noch mehr aber beflügelt durch das Fehlen einer organisierten Opposition... Sie sind nicht in der Lage, ihre demokratistische Brille abzulegen und können nicht begreifen, dass die Verweigerung an populistischen Medienschlachten teilzunehmen nicht automatisch bedeutet, dass es den "Verweigerern" egal ist, sondern es kann auch tatsächlich heißen, dass vielen dieses Verfahren, das man das "demokratische" nennt, schlicht nicht zusagt und sie darum nicht darüber abstimmen wollen. Tatsächlich sehen das sehr viele Leute so, mit denen ich regelmäßig zutun habe.

Es erübrigt sich, darauf hinzuweisen, dass die hierarchische Struktur der Kirche Glaubensinhalt ist, und dass eine "demokratische" Kirche mit dem christlichen Glauben recht unvereinbar ist, denn über die Kirche bestimmt einzig Gott, nicht das Volk. Die Kirche ist eine Theokratie, ihr Haupt ist Christus. Wem das nicht passt, ist im falschen Laden.

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