Ich war schon immer froh um meine recht frühe Geburt in einem anderen Land und die bodenständige und natur- und kulturnahe Erziehung. Offenbar wird das allseits beklagte und immer weniger gut zu ignorierende Bildungsdefizit auch für das Christentum in unseren Breiten recht unangenehme Folgen haben:
»[E]s ist schon bedauerlich, wenn Studenten unsicher sind, ob der Zweite Weltkrieg im 19. oder 20. Jahrhundert war. Auch die Geschichte des Christentums ist vielen unbekannt. Die Gefahr ist, dass sich dadurch ein Aberglaube und eine antirationalistische Haltung ausbilden.«
So eine Folgerung aus einer großen Umfrage an philosophischen Fakultäten über Bildung und Fähigkeiten der Studierenden.
Das spührt man nicht nur direkt bei den Kommilitonen und anderen Studenten (in den Veranstaltungen in Philosophie ist es zum Mäusemelken, wirklich grausam!), das merkt man auch im größeren Kontext, etwa im Aufblühen der "neuen Atheisten" die doch allen Ernstes damit durchkommen, mit Parolen und Klischees zu "argumentieren". Die Leute glauben es ihnen! Sie schlucken die haarsträubende Behandlung thomistischer Philosophie eines Richard Dawkins, weil sie es nicht besser wissen und wohl auch nicht in der Lage sind, die Texte selbst zu verstehen (wenn sie sie jemals lesen würden).
Bin gespannt, wohin das führt... Wie will man sich noch akademisch mit dem Glauben beschäftigen, wenn man die (zumal klassischen) Texte nicht mehr versteht? Könnte das eine der Ursachen dafür sein, warum unsere Theologen immer doofer werden, besonders was die eigene Identität, das eigen Erbe anlangt?
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