Dienstag, 16. Juli 2013

Würdig

»Würdig bist du, unser Herr und Gott, Herrlichkeit zu empfangen und Ehre und Macht.« (Offb 4,11a)

Wann immer mir dieser Vers begegnet (so heute in der Vesper), fühle ich mich in die Frühzeit meines katholischen Abenteuers zurückversetzt. Ich weiß nicht genau wieso, aber dass Gott "würdig" ist, würdig allem Guten, Schönen und Wahren, das hat mich damals schon sehr ins Staunen versetzt und tut es umso mehr, je mehr ich auch in die Theologie eindringe, v.a. in dogmatischer oder liturgischer Hinsicht.

Gott gebührt dies alles nicht aufgrund eines Anspruchs, den er erhebt, oder weil er es sonst irgendwie verlangt. Es gebührt ihm schlicht aufgrund der Tatsache, dass er Gott ist.
So gebührt ihm auch unsere Anbetung, unsere Liebe und unser Gehorsam nicht aufgrund eines despotischen Beschlusses, aufgrund von Eifersucht, Neid oder Habgier, sondern das Wesen Gottes selbst, seine Natur, sein Sein bestimmt, dass ihm all dies zukommt, so notwendig wie ein Körper Schwerkraft ausübt und andere Körper an sich zieht (selbst Newtons Apfel übt auf die Erde eine Anziehungskraft aus, sie ist nur bedeutend geringer, als die der Erde auf den Apfel...). Es ist schlicht so. Als mir das einmal klar wurde, ging vieles einfacher. :)

Vere dignum et iustum est, aequum et salutare...

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