»Da der Glaube ein Licht ist, lädt er uns ein, in ihn einzudringen, den Horizont, den er erleuchtet, immer mehr zu erforschen, um das, was wir lieben, besser kennen zu lernen. Aus diesem Wunsch geht die christliche Theologie hervor. Es ist also klar, dass Theologie ohne Glauben unmöglich ist und dass sie zur Bewegung des Glaubens selbst gehört, der die Selbstoffenbarung Gottes, die im Geheimnis Christi gipfelte, tiefer zu verstehen sucht. [...] Die großen mittelalterlichen Lehrmeister und Theologen haben darauf hingewiesen, dass die Theologie als Wissenschaft des Glaubens Teilhabe am Wissen ist, das Gott von sich selbst hat. [...] Zur Theologie gehören daher die Demut, sich von Gott anrühren zu lassen, und die Disziplin, die sich der Ordnung der Vernunft verpflichtet.
Die Theologie teilt ferner die kirchliche Gestalt des Glaubens; ihr Licht ist das Licht des glaubenden Subjekts, der Kirche. Das schließt einerseits ein, dass die Theologie im Dienst des Glaubens der Christen steht, sich demütig der Bewahrung und der Vertiefung des Glaubens aller, vor allem der Einfachsten widmet. Außerdem betrachtet die Theologie, da sie vom Glauben lebt, das Lehramt des Papstes und der mit ihm verbundenen Bischöfe nicht als etwas, das von außen kommt, als eine Grenze ihrer Freiheit, sondern im Gegenteil als eines ihrer inneren, konstitutiven Elemente, weil das Lehramt den Kontakt mit der ursprünglichen Quelle gewährleistet und folglich die Sicherheit bietet, aus dem Wort Christi in seiner Unversehrtheit zu schöpfen.« (Lumen fidei , 36)
Ich weiß nicht recht, was ich davon halten soll... Ist ja alles richtig, aber... Im Grunde gibt es zwei Fraktionen (mit dezent verwaschenen Grenzen): Die die nicken, sich bestätigt fühlen und weitermachen - das ist die Minderheit. Und dann ist da die Mehrheit der Theologen, jene die sich müde lächelnd abwenden von dem "naiven alten Mann in Rom", und sich wieder ihrem Hans Blumenberg zuwenden (so wie der hier).
Ist ja schön, das mal wieder gesagt zu bekommen. Aber...
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