Dies:
»Die Unterzeichner des Aufrufs Ökumene jetzt halten die unterschiedlichen theologischen Positionen zwischen den Konfessionen nicht für kirchentrennend. Dagegen erinnern wir uns, dass 2009 gerade aus jenen Kreisen, für die der jetzige Aufruf großenteils repräsentativ ist, in Zusammenhang mit den römischen Einigungsbemühungen gegenüber der Priesterbruderschaft St. Pius X. die Annahme des Zweiten Vatikanischen Konzils gefordert wurde. Für den, der dessen Texte nicht vollständig annehme, sei kein Platz in der Kirche.
Nun lehrt das Zweite Vatikanische Konzil in einem seiner wichtigsten und verbindlichsten Texte, der Dogmatischen Konstitution Lumen gentium, den Jurisdiktionsprimat und die Unfehlbarkeit des Papstes. Ist die Ablehnung beispielsweise dieser Lehre nun kirchentrennend oder nicht? Dem jetzigen Ökumene-Aufruf zufolge existieren zwischen Katholiken und Protestanten keine kirchentrennenden Lehrunterschiede. Haben also die Protestanten inzwischen das Papsttum anerkannt? Oder sind unsere selbsternannten Konzilsverteidiger von 2009 von ihrer Position abgewichen, dass die Ablehnung des Zweiten Vatikanischen Konzils eine Einheit unmöglich macht?
Dieser doppelte Maßstab freilich, der von der einen Seite eine Konzilsanerkennung verlangt, von der man die andere Seite entbindet, ja die man teilweise selber gar nicht zu leisten bereit ist, kann schon seit Jahrzehnten beobachtet werden. Er ist es, der solche Aufrufe unglaubwürdig macht.«
Amen, Bruder!
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