Früher war es üblich, besonders in den Quatemberzeiten (wie z.B. jetzt, nach Kreuzerhöhung) um Priesterberufungen zu beten. Bei uns in der Pfarrei beten wir immer Mittwochs um geistliche Berufe.
Mich wurmt und schmerzt immer die Anmaßung mancher Männer und Frauen, Priester werden zu wollen und einen Anspruch darauf zu erheben. Ich habe hier schonmal darüber gesprochen, dass es die Kirche ist, die in der Vollmacht Christi beruft, während sich ein Kandidat nur der Kirche anbieten kann - mehr nicht.
Jesus betete die ganze Nacht, bevor er seine Apostel auswählte... Mich wundert es, wie diese Menschen wohl beten können... Wie betet einer, der Berufensein mit Ansprüchestellen verwechselt?
Inzwischen bete ich nicht nur für geistliche Berufungen (und Berufungen zur Familie!), sondern damit verbunden auch um die Bekehrung jener, die ihr eigenes Wollen ohne Rücksicht auf Verluste gegen die Kirche stellen... der geistliche Schaden den solches Wüten verursacht, ist kaum abzuschätzen... ist das Anmaßung? Nehme ich mir etwas heraus? Bin ich besser als sie? Nein, bin ich nicht. Aber ich bin zumindest stets bemüht, meine Wünsche und Vorstellungen nicht als Maß zu nehmen, sondern mich von der Kirche belehren zu lassen...
An Quatembertagen nach der hl. Messe wurde gebetet:
»Gott, du Herr und lehrer Deiner Gläubigen: Du hast zur Erhaltung und verbreitung Deiner Kirche das Priestertum eingesetzt und zu deinen Aposteln gesprochen: "Die Ernste ist groß, aber der Arbeiter sind wenige. Bittet daher den Herrn der Ernte, daß Er Arbeiter in seine Ernte sende." Sieh, wir kommen mit inbrünstigem Verlangen und flehen inständig zu Dir: Sende Arbeiter in Deine Ernte; sende würdige Priester in Deine heilige Kirche! Laß alle, die Du von Ewigkeit her zu Deinem heiligen Dienste berufen hast, Deine Stimme willig hören und Deinem Rufe freudig folgen. Bewahre sie vor den Gefahren der Welt. Weleih ihnen den Geist der Weisheit und des Verstandes, den geist des rates und der Stärke, den Geist der Wissenschaft und der Frömmigkeit und erfülle sie mit dem Geiste Deiner heiligen Furcht. Ausgerüstet mit der Gnade des Priestertums mögen sie uns durch Wort und Beispiel lehren, den Weg Deiner Gebote zu wandeln, und uns hinführen zur ewigen, glückseligen Vereinigung mit Dir, der Du lebst und herrschest von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.«
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