Von vielen Sorgen bedrückt (v.a. weil er aus seiner Einsamkit in die Geschäftigkeit, auf den römischen Bischofsstuhl, gerufen wurde), schreibt Papst Gregor an Theoktista, die Schwester des Kaisers Maurikios:
»...denn wenn ich auch für mich selbst Nichts fürchte, so fürchte ich doch sehr für die mir Anvertrauten. Von allen Seiten bäumen sich die Fluten der Geschäfte gegen mich auf und peitschen mich Stürme, so daß ich mit Recht sagen kann: "Ich bin gekommen in die Tiefe des Meeres, und der Sturm hat mich versenkt." (Ps 68,3) Nach den Geschäften möchte ich wieder in mein Herz einkehren, aber durch den törichten Aufruhr der Gedanken gehemmt kann ich es nicht finden. So ist mir mein Inneres fremd geworden, so daß ich nicht der Stimme des Propheten gehorchen kann, welcher spricht: "Kehret in euer Herz zurück, ihr Übertreter;" (Jes 46,8) sondern von thörichten Gedanken gequält kann ich nur mehr ausrufen: "Mein Herz hat mich verlassen." (Ps 38,13) [...] Schon beeilte ich mich, mit Maria zu den Füßen des Herrn zu sitzen und die Worte seines Mundes aufzufassen, unb siehe, da muß ich mit Martha vor der Türe Dienste leisten und mir mit Vielem zu schaffen machen. Schon glaubte ich, es sei eine Legion böser Geister aus mir ausgetrieben worben, und wollte meine Bekannten vergessen und zu den Füßen des Erlösers ruhen; da siehe, wird mir gegen meinen Willen und trotz meines Sträubens gesagt: "Kehre in dein Haus zurück und verkündige, wie Großes der Herr an dir getan!" (Mk 5,19)«
Erinnert ein wenig an die Gefühle, die unserem jetzigen Papst bewegten, als die Wahl der Kardinäle auf ihn fiel (Stichwort "Fallbeil"); und auch er wollte seinen Lebendsabend lieber unauffällig im päpstlichen Geheimarchiev zubringen. Der Beste für den Hirtenjob ist immer der, der es am wenigsten will.
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