»Einen ganzen Studientag lang widmeten sich die Apostelnachfolger der
Frage, wie der Religionsunterricht und die Glaubensunterweisung in den
Gemeinden [...] funktionieren
können. Bemerkenswert offen setzten sie sich dabei mit der Tatsache
auseinander, dass trotz gut ausgebildeter Religionslehrer und
Hunderttausender Kinder, die vor ihrer Erstkommunion im Glauben
unterrichtet wurden, eben dieser Glaube immer mehr zu verdunsten
scheint.«
Offensichtlich sucht man den Fehler in den Strukturen und Konstrukten ("Religionsunterricht"): Lehrpläne und Methoden... Das ist nicht völlig falsch: "Elementarisierung" lässt grüßen! Dabei geht es nämlich sehr oft nicht mehr um die Begegnung mit dem objektiv Gegebenen (z.B. Glaubensinhalte, Wahrheit etc.), sondern mehr und mehr um "die persönliche Wahrheit des Schülers" (Zitat von einem Menschen, der an entscheidender Stelle für die Ausbildung von Religionslehrern zuständig ist). Und dann wundert man sich hinterher, warum nichts ankommt? lol
Der eigentliche Fehler ist aber nicht der Papierkram. Das eigentliche Problem ist, dass die Religionslehrer viel zu oft selber nicht an das glauben was sie vermitteln sollen. Als Insider sei mir ein Wink mit dem Zaunpfahl gestattet: Wenn die Mehrheit der "gut ausgebildeten Religionslehrer" im Grunde nichts weiter als
Religionsphilosophie und -psychologie betreiben und "fromme" Anwärter
im Lehramt meist sehr unsubtil von Ausbildern, Kollegen und sogar den
Ordinariaten beharkt und nach Möglichkeit aussortiert werden, dann
könnte das die Glaubwürdigkeit des durchschnittlichen Religionslehrers beeinträchtigen...
hmm... es könnte da einen Zusammenhang geben... was weiß ich schon, ich
guck mir das Trauerspiel ja nur seit Jahren von Innen an...
Natürlich kann man niemandem ins Herz blicken... man kann nicht den Glauben als Kriterium setzen, da dieser schwerlich beweisbar ist oder bescheinigt werden kann. Es müsste zumindest von Anfang an klargestellt werden, welche Voraussetzungen man mitbringen muss und man sollte die Leute zu einer Gewissenprüfung anhalten... wenigstens das... und den Leuten dann bei fehlenden Voraussetzungen ab und an mal einen guten Rat ("lass es sein") geben... wofür gibt es die Studienbegleitung für die angehenden Religionslehrer? Achja: Um Hinz und Kunz durchzuwinken und ggf. die "zu frommen" auszusortieren.
Um meine persönliche Meinung auf eine möglichst wenig konkrete Punshline zu bringen: Nicht der Religionsunterricht muss verbessert werden, sondern die Religionslehrer!
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