Dass ich in den letzten drei Einträgen den populistischen Rohrkrepierer "Ökumene jetzt" auseinander klamüsert habe, soll nicht misverstanden werden.
Die Trennungen in der Christenheit gehen mir auch sehr nahe, zumal mein Weg in die Kirche auch ganz wesentlich von protestantischen Brüdern ermöglicht und begleitet wurde (die Schriften und die Person Joseph Ratzingers lernte ich durch einen mit Herzblut protestantischen Theologen kennen und schätzen der ebenfalls ein großer Verehrer desselben ist!). Und ich empfinde es schmerzlich, dass diese Brüder in Christus nicht die Fülle der Gnade und Nähe Gottes erfahren können, die Jesus Christus uns Menschen in seiner Kirche hinterlassen hat.
Dass dieser letzte Satz nun wiederum von manchen als "fundamentalistisch" angesehen wird ist deren Problem: Würde ich es anders sehen, würde ich meine katholische Identität verleugnen und meine protestantischen Freunde würden nicht mehr für voll nehmen! Und genau das bewirkt auch jener Aufruf: Durch das Runterspielen der Differenzen und das Vortäuschen von Sachverhalten fördert man den allgemeinen Trend zur Ignoranz sowohl gegenüber dem eigenen Glauben, als auch dem der Brüder in Christo.
Die Freundschaften und die intellektuell hochstehenden Diskussionen, das redliche Interesse am Glauben und Denken des andern, das gemeinsame Gebet und das Einstehen für das Leben, die Ehe und die Freiheit Gott zu dienen: Das ist Ökumene, und sie geschieht jetzt!
Ich schließe mich einem Kommentator im Diskussionsbereich des Aufrufs an: Der Aufruf atmet den westlichen Wohlstandsegoismus und hat mit der weltweiten Wirklichkeit nichts zu tun. Er zeichnet sich v.a. durch einen hervorgehobenen Unwillen aus, faktische Differenzen zu ertragen und um des Bekenntnisses Willen auch Leid in Kauf zu nehmen. Verbandspolitische Uneindeutigkeit ist sein wesentliches Merkmal.
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