(Madeleine Delbrêl, Gott einen Ort geben, 125)
Mittwoch, 1. Oktober 2014
Madeleine Delbrêl über die Kleine Therese
»Vielleicht war Therese von Lisieux, die Patronin aller Missionen, dazu ausersehen, zu Anfang dieses Jahrhunderts ein Schicksal vorzuleben, bei dem die Zeit auf ein Minimum zusammenschrumpft, die Handlungen auf ein winziges Format hinauslaufen, der Heroismus für die Mission sich auf wenige Quadratmeter beschränkt. Die kleine Therese kann uns lehren, dass bestimmte Leistungen nicht mit der Uhr gemessen werden können, dass die sichtbare Seite der Taten nicht alles ist, dass zur Mission in der Weite auch die Mission in der Dichte kommen muss - mitten unter den dicht zusammenwohnenden Menschen, in jener Tiefe, wo der Geist der Menschen die Welt befragt und zwischen dem Geheimnis eines Gottes, der ihn mächtig und groß will, hin und her schwankt. Die kleine Therese beweist für sich ganz allein, dass mit den missionarischen Bemühungen im Milieu des Marxismus nicht künstliche Dämme und Wälle gebaut, sondern lebendige Kräfte geweckt werden, genau da, wo man den Glauben untergraben will.«
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