Samstag, 18. Oktober 2014

Erste Gedanken zur Synode

laut twitter: der coolste Bart der Synode
Nachdem die Synode heute bereits eine Botschaft an die Familien gesandt hat, die ganz und gar eine Botschaft der Ermutigung ist (hier - und im krassen Kontrast zu der Relatio vom Montag steht!), scheint mir, den Abschlussberichts für diese Etappe mal außen vor lassend (hier zu finden), die Zeit gekommen zu sein, auch mal ein paar Gedanken über die vergangenen zwei Wochen zusammenzufassen. Ich hatte mich in dieser Zeit mit Kommentaren über die Synode selbst zurückgehalten, weil vorauszusehen war, dass es eine nicht nur mediale Schlacht wird. Wie es ein Kommentator im Vorfeld aus den Punkt brachte: "It's going to be ugly". So sind Synoden nunmal. Früher wurde man handgreiflich, von antiken Konzilien ist uns auch überliefert, dass man sich zuweilen gegenseitig an den Bärten zog - heute wird medial gestritten.

Ich finde es zugleich großartig, dass sich der Papst völlig zurückgehalten hat, das hat sicher die Freiheit der Debatte sehr befördert. Wie bei der heutigen Pressekonferenz zu vernehmen war, hat der Papst zum Abschluss eine wunderbare Ansprache gehalten (bei der, wiedermal, jeder sein Fett ab gekommt), die hoffentlich bald im Netz zu finden ist.

... Ich hätte jedenfalls nicht gedacht, dass es so eklig wird. Sicher mitverantwortlich ist die grässliche Öffentlichkeitsarbeit und die Geheimhaltung der Interventionen. Die täglichen Pressekonferenzen waren nicht wirklich hilfreich, um sich irgendetwas fundiertes denken zu können... was helfen mir die "Eindrücke" von einer Handvoll Leute, die alle ihre eigene Brille aufhaben? Um so erfreulicher, dass nun doch alles veröffentlicht werden soll.

Die Relatio vom Montag war ein ziemlicher Schuss ins Knie und die dafür Verantwortlichen haben sich selbst, der Synode und der Kirche als ganzer keinen Gefallen getan. Sich selbst: Weil sie entweder dumm, oder hinterhältig, oder beides sind. Wäre ich ihr Boss, würde ich die Kerle rausschmeißen. Der Synode: Weil so enorm viel Zeit und Energie dafür draufging, diesen Fehler zu korrigieren... schade. Der Kirche: Weil nun alle Welt Erwartungen an die Kirche hat, die enttäuscht werden müssen.
Wie tief der Graben zwischen der Relatio (zu Deutsch: Bericht! was für eine Farce) und der tatsächlichen "Stimmung" der versammelten Bischöfe war, dokumentieren die über 400 Änderungen, die für das Schlussdokument vorgebracht wurden.

Dass nach dem Erscheinen der Relatio am Montag für einige bereits das Ende der Welt hereinbrach und zuweilen irgendwelche Visionen der A.-K. Emmerick herangezogen wurden, empfand ich einfach nur als lächerlich. Vor einem "Schisma" wurde da sogar von manchem Fachmann gewarnt. So wenig vertrauen in den Heiligen Geist, der seine Kirche führt? Diese Leute tun der Kirche auch keinen Gefallen.

Und weiter gehts!

1 Kommentar:

  1. Zustimmung mit dem Hinweis an diejenigen, die das Ende der Welt heranbrechen sehen, gilt immer noch das Wort des Herrn: Euch steht es nicht zu, Fristen und Zeiten zu erfahren..........

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