Dienstag, 13. November 2012

Ich glaube ('an')...

Auf dem JA des Glaubens Blog gibt es einen netten kleinen Beitrag zur Frage des "Glaubens an..." und des Glaubens ohne "an", z.B. "Ich glaube... die katholische Kirche". Das ist auch eine Frage, die mich in der Zeit meiner Bekehrung sehr beschäftigt hat.

Ich kann mich aus Zeitmangel jetzt nicht ausbreiten, daher nur ein paar mögliche Ansätze: Die Formulierung "Ich glaube... die katholische Kirche" meint zunächst, dass man die Existenz dieser Kirche anerkennt (wie auch der anderen "Mysterien", von denen Rufinus spricht). Die Kirche ist kein "Gegenüber" des Glaubens, aber sie ist der "Ort" in dem der Glaube ver-ortet ist. Das "an" bezieht sich immer auf das personale Gegenüber. 
Zugleich besteht die Kirche aber aus ihren Gliedern, also aus denen, die glauben, was dem Glaube der Christen eine gewisse "konstitutive" Bedeutung für die Kirche zuweißt. Im Mittelalter sagte man, dass die Kirche so lange (auf Erden) existiere, solange auch nur ein einziger Mensch ("eine Frau") glaubt. "Ich glaube die Kirche" könnte man also fast schon als ein wirkendes Tätigsein auffassen, freilich immer bedenkend, dass die Kirche v.a. Leib Christi ist und eben gerade nicht bloß aus der irdischen gegenwärtigen Gemeinschaft besteht, sondern überzeitlich ist und die Gemeinschaft der Heiligen (im Himmel) auch zu ihr gehört.
Und schließlich glaube ich auch den "Glauben (mit) der Kirche": "Der Glaube der Kirche geht dem Glauben des einzelnen voraus, der aufgefordert wird, ihm zuzustimmen." (KKK 1124)

Die anderen Punkte (Vergebung, Auferstehung etc.) verhalten sich da freilich anders. Diese Dinge sind gleichfalls kein (personales) Gegenüber, sehr wohl aber "Gegenstände", d.h. Inhalte des Glaubens; es sind wirklich die "Dinge" DIE wir glauben, die wir erhoffen, ersehnen, erwarten und erflehen. Anders bei Gott: Da erflehen wir immer etwas "von" ihm. Auch wenn wir z.B. "den Heiligen Geist erflehen", meinen wir doch, dass er in uns komme, dass er bei uns sei usw.


Es gilt also zu unterscheiden zwischen dem Glauben AN ein (personales) Gegenüber und dem Glaube der bestimmte Hoffnungen zum Gegenstand hat, der bestimmte Wahrheiten über Gott und die Welt anerkennt (Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten, ewiges Leben, Realpräsenz in der Eucharistie, Unfehlbarkeit des Papstes etc.).

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