Montag, 19. November 2012

Das Opfer der Kirche

»Da bringt sich wirklich ein Mensch durch den Tod hindurch Gott dar, der reinste Mensch, ein Mensch ohne Sünde, der Gottmensch Jesus Christus. Aus dem Bewußtsein ihrer Schuld heraus hatten die Menschen gerade einen Ersatz gewählt. Sie wußten, daß sie als Sünder sich nicht dem reinen Gott darbieten durften. Deshalb hatten sie Dinge zum Opfer ausersehen, die rein schienen. Christus aber war ohne Sünde. So konnte er sich wahrhaft dem Vater als Opfer darbieten. Diesen Gedanken spricht die Kirche bei der Opferfeier [d.i. die hl. Messe] aus. Nachdem im Einsetzungsbericht der Herr sich selbst als das Opfer bezeichnet hat, betet die Kirche: "Wir bringen dir dar ein reines Opfer, ein heiliges Opfer, ein unbeflecktes Opfer " (Römischer Meßkanon). Dieses reine Opfer muß der Vater annehmen, daß heißt, in sich aufnehmen.
Da wir mit Christus ein Leib sind, sind auch wir in dieses Opfer eingeschlossen. Wir opfern uns selbst in ihm und mit ihm dem Vater. Durch Christus können wir den Leib und das Blut des Herrn opfern. Wir selbst sind dieser Leib und dieses Blut. Wenn nämlich der Priester bei der Mysterienfeier die Worte spricht: "Das ist mein Leib, das ist mein Blut", dann werden diese Worte nicht nur über die Gestalten von Brot und Wein gesprochen, sondern über uns. Wir alle sind durch diese Worte bezeichnet. Die Ekklesia spricht sich selbst aus, wenn sie durch ihren Priester sagt: "Das ist mein Leib, das ist mein Blut." In das Opfer des Herrn aber können wir aufgenommen werden, weil wir durch Christus frei von der Sünde geworden sind. So gilt auch von uns das Wort: "Wir bringen dir dar ein reines Opfer."«

(Odo Casel OSB, Das christliche Opfermysterium)

2 Kommentare:

  1. Auch wenn das jetzt sehr flappsig klingen mag: Willkommen im Casel-Club ... :-)

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    1. Ja! Schon länger... :P
      Wenn die Dinger nur nich so teeeuuuer wären!!!...

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