Montag, 15. April 2013

Deutsche Anbiederung?

leer...
Soso... EB Zollitsch und Eminenz Meisner haben Papst Franziskus zum Eucharistischen Kongress im Juni nach Köln eingeladen. Ganz ehrlich: Ich finde das lächerlich. 

Es drängt sich mir v.a. der Verdacht auf, dass man hier versucht sich anzubiedern an den Papst, damit er vielleicht nicht allzu ernst macht mit seiner Forderung nach Armut, wenn er nur sieht und erfährt, wie toll wir Deutschen das mit dem Katholischsein doch so hinbekommen.

Ich meine... warum sollte ein Papst, der ganz besonders die Ärmsten der Armen im Blick hat, sich in seiner ersten Auslandsreise ausgerechnet der materiell reichsten (und spirituell erbärmlichsten... man muss sich nur mal das "Programm" auf der Homepage des Kongresses ansehen oder sich an den letzten Katholikentag erinnern...) Ortskirche der Welt widmen, und das keine zwei Jahre nach dem letzten Besuch eines Papstes in dem selben Land? Eine Ortskirche, deren "offiziele" Vereinigungen und Einrichtungen nichts lieber taten, als auf Franziskus' Vorgänger rumzuhacken und ihn und seine Anliegen (z.B. "alte" Messe) zu hintergehen wo es nur ging, und die auch jetzt noch das Thema Entweltlichung (oder gar: Armut) großzügig zu umschiffen wissen. 
Und dann auch noch zu einem Kongress, den man damit vorzubereiten gedenkt, dass man eine leere Monstranz (s. Bild) durchs Land karrt (hää?).
Oha...

8 Kommentare:

  1. Überwiegend würde ich Dir recht geben, aber die Idee mit der Monstranz finde ich nicht schlecht - schlägt einen Bogen zum letzten Kongress in Deutschland. Daß sie leer ist, ist mir lieber, als wenn Sie mit dem Leib des Herrn womöglich irgendwo im Kofferraum durch die Gegend gekarrt wird. Das Wichtigste ist dennoch gewährleistet: Bei den Stationen wird Sie den Leib des Herrn zur Verehrung bergen und nicht nur als Ausstellungsstück herumgereicht.

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    1. Ich schlage ja nicht vor, eine "befüllte" Monstranz zu verschiffen (abgesehen davon, dass das nicht erlaub ist). Ich bezweifle überhaupt den Sinn davon, eine "bloße" Monstranz rumzuschicken... was soll das aussagen? Es wird in Analogie zum Weltjugendtagskreuz präsentieret, aber während ein "bloßes" Kreuz für Christen natürlich alle Bedeutung der Welt hat, gilt das gleiche wohl kaum für eine Monstranz.
      Wäre nicht eine flächendeckende Initiative und/oder Impulse zu einer Neubelebung der eucharistischer Anbetung sinnvoller gewesen?

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    2. Die Neubelebung ist natürlich wünschenswert, wäre aber im Zuge der Durchführung des Kongresses fast besser angesiedelt. Hier geht es ja auf eine geistliche Vorbereitung zu diesem Ereignis (ob man die Chance dann nutzt, steht auf einem anderen Blatt).
      Im Rahmen der geistlichen Vorbereitung jedoch finde ich die Idee mit der quasi "pilgernden" Monstranz nicht schlecht - es ist ein Zeichen, das uns auf Größeres hinweist und uns auf den Kongress einstimmt, der dieses Größere der Kirche neu bewußt machen soll (ob man die Chance dann nutzt, steht auf einem anderen Blatt).

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  2. Das mit der Monstranz war eigentlich eine schöne Idee, wo die Monstranz hinkam, fanden außerordentliche Termine zur sakramentalen Anbetung statt (hier etwa). Auch gegen die Einladung zur Abschlußveranstaltung kann man doch eigentlich nichts sagen, es ist zunächst einfach mal nur eine Einladung. Warum so scharf?

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  3. Selbst Benedikt XVI. wurde zum Abschlußgottesdienst des Eucharistischen Kongresses in Dublin eingeladen. War das auch lächerlich? Ich würde es eher als normal erachten, wenn der verantwortliche Bischof den hl. Vater einläd.

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    1. Das ist insofern etwas anderes, weil BXVI da bereits lange im Amt war und Irland auch eine ganz andere Stellung ihm gegenüber hatte. Außerdem war das in Dublin der eucharistische Weltkongress (vom dafür zuständigen Päpstlichen Komitee verantwortet und geplant), wohingegen es sich hier "nur" um eine nationale Veranstaltung handelt. Mir scheinen hier also sowohl der Kontext wie der Anlass deutlich verschieden zu sein.

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  4. Bingo! Bin voll und ganz deiner Meinung.

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  5. Womit das Thema erledigt wäre: http://www.presseportal.de/pm/66749/2451212/koelner-stadt-anzeiger-papst-kommt-im-juni-nicht-nach-koeln-erzbistums-sprecher-bedauert-absage

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