Wer den Herrn fürchtet, handelt so,
und wer am Gesetz fest hält,
erlangt die Weisheit.
Sie geht ihm entgegen wie eine Mutter,
wie eine junge Gattin nimmt sie ihn auf.
Sie nährt ihn mit dem Brot der Klugheit
und tränkt ihn mit dem Wasser der Einsicht.
Er stützt sich auf sie und kommt nicht zu Fall,
er vertraut auf sie und wird nicht enttäuscht.
Sie erhöht ihn über seine Gefährten,
sie öffnet ihm den Mund in der Versammlung.
Sie lässt ihn Jubel und Freude finden,
unvergänglichen Ruhm wird sie ihm verleihen.
Für schlechte Menschen ist sie unerreichbar,
Unbeherrschte werden sie nicht schauen.
Den Zuchtlosen ist sie fern.
Lügner denken nicht an sie.
Schlecht klingt das Gotteslob im Mund des Frevlers,
es ist ihm von Gott nicht zugeteilt.
Im Mund des Weisen erklinge das Gotteslob
und wer dazu Vollmacht hat, unterrichte darin.
Sag nicht: Meine Sünde kommt von Gott.
Denn was er hasst, das tut er nicht.
Sag nicht: Er hat mich zu Fall gebracht.
Denn er hat keine Freude an schlechten Menschen.
Verabscheuungswürdiges hasst der Herr;
alle, die ihn fürchten, bewahrt er davor.
Er hat am Anfang den Menschen erschaffen
und ihn der Macht der eigenen Entscheidung überlassen.
Wenn du willst, kannst du das Gebot halten;
Gottes Willen zu tun ist Treue.
Feuer und Wasser sind vor dich hingestellt;
streck deine Hände aus nach dem, was dir gefällt.
Der Mensch hat Leben und Tod vor sich;
was er begehrt, wird ihm zuteil.
Überreich ist die Weisheit des Herrn;
stark und mächtig ist er und sieht alles.
Die Augen Gottes schauen auf das Tun des Menschen,
er kennt alle seine Taten.
Keinem gebietet er zu sündigen
und die Betrüger unterstützt er nicht.
(Jesus Sirach, Kapitel 15)
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