Freitag, 14. Februar 2014

In der Einheit der Kirche

Ich bewundere Cyrill und Methodius, weil sie in einem doppelten Sinn die Einheit suchten: Sie rangen um Einheit dort, wo sie missionierten; sie wollten, dass die Menschen in einer gemeinsamen Schriftsprache die Heilige Schrift lesen und die Liturgie der Kirche feiern konnten. Aber nicht weniger wichtig war für die Slawenapostel die Einheit mit der Weltkirche. Ein "Sonderweg" getrennt von der Weltklirche, speziell ohne Abstimmung mit dem Bischof von Rom, war für sie, bei allem tollkühnen Aufbruch den sie taten, unvorstellbar.
Wir finden dies Bestreben nach dieser doppelten Einheit immer wieder in den Heiligenviten (vgl. etwa auch die enge Bindung des Apostels der Deutschen, des hl. Bonifatius an den römischen Bischof).

Was wir allenthalben in Deutschland erleben, sei es bei den Theologen (siehe hier), in Laienorganisationen (siehe der aktuelle Fall in Chur), sei es in Pfarreien oder gar in der Führungsriege ganzer Diözesen (Limburg...), dass man sich gegen Rom wendet und die Absetzung von der Weltkirche und dem obersten Lehramt der Kirche als zu erstrebendes Ziel vor Augen hat, ist für mich unbegreiflich. [Ich meine nicht den gesunden theologischen Diskurs, oder gerechtfertigte Anfragen an "Rom", oder die Geltendmachung ortskirchlicher Befugnisse. Ich rede von der offenen Ablehnung des kirchlichen Lehramtes (v.a. dem unverblümten Widerspruch gegen die kirchliche Lehre und der Gleichgültigkeit gegenüber der Glaubens- und Sittenlehre der Kirche) und von dem regelrechten Hass, der bei vielen deutschen Katholiken zum Vorschein kommt, wenn man nur bestimmte Stichworte ("Lehramt") fallen lässt... und von jeder Art von kirchlichem Provinzialismus (was eigentlich ein Oxymoron ist) und Kongregationalismus.]

Wir Katholiken haben den großen Vorteil, ein immenses Heer an Heiligen nicht nur verehren zu dürfen, sondern auch als echte Vorbilder zu haben. Was heute bei unheimlich vielen Katholiken verbreitete Denkweise und nicht selten sogar kirchensteuerfinanzierte Agenda offizieller Verantwortungsträger ist (etwa die Freiburger Handreichung), steht im eklatanten Widerspruch zu allem, was uns die sämtlichen Heiligen, die wir im Kirchenjahr ehren, zu lehren haben. Manchmal mag es hart gewesen sein, manchmal war viel Geduld und Ausdauer vonnöten. Manchmal waren auch Mahnungen sogar an Päpste notwendig. Aber nie wurde von einem Heiligen das Sichtbare Haupt oder sein Magisterium verworfen oder geringgeachtet.

Ich kann den Gedanken kaum denken, so irre ist das alles...
Wenn ich es als meine Pflicht als Katholik ansehe, die Einheit mit der Weltkirche zu wahren und zu verteidigen (und der Papst, als Lehrer und Hirte der gesamten Herde, ist nunmal der Garant für die sichtbare Einheit der Weltkirche!), dann habe ich sämtliche Heiligen als Vorbilder und kann mir ihres fürbittenden Beistandes sicher sein.
Jede Handlungsweise die sich gegen diese Einheit mit und in der Catholica wendet, findet kein Vorbild bei den Heiligen. Es gibt nichts Heiliges in der Geschichte der Kirche, worauf man sich mit derartigen Handlungen stützen könnte. Nichts!

Die einzigen historischen Vorbilder für solches Denken und Handeln, wie man es heute allüberall gerade im "deutschen Katholizismus" antrifft, sind Menschen, deren Handlungen zur Spaltung der Kirche und zum Abdriften vieler Menschen in Häresie und Unglaube führten. Es ist so einfach... so offensichtlich... warum fällt das diesen Menschen nicht auf?

Wie bringen es Leute fertig, Jahr für Jahr der Heiligen zu gedenken, ihre Fürbitte zu erflehen, über ihre Taten zu sinnieren, ihre Schriften zu lesen oder gar über sie zu predigen? Wie können solche Menschen den Patron ihrer Kirche ehren, aber Dinge denken und tun, für die sie dieser selbe Patron in Grund und Boden gemaßregelt hätte? Wie ist das möglich?

Es schmerzt.



Ihr heiligen Cyrill und Methodius, bittet für uns!

1 Kommentar:

  1. Ich kann es mir eben so wenig erklären. Vermutlich geht es wieder mal um das Zauberwort "zeitgemäß". Und wo Sie schon das Wort "irre" gebrauchen - ich komme mir schon längst wie in einem Irrenhaus vor. Fragen wie "Es ist so einfach... so offensichtlich... warum fällt das diesen Menschen nicht auf?" Stelle ich mir fast täglich.

    HERR, erbarme Dich!

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