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(Unterscheidung der Geister, Regel 2; aus: Ignatius von Loyola, Die Exerzitien, übertragen von H. U. v. Balthasar, Einsiedeln 1993, S. 99)
»Die unbequeme Wahrheit ist, dass es nicht immer möglich ist, einen bequemen Ausweg aus einer Situation zu finden. Manchmal manövrieren wir Menschen uns in eine Situation, aus der nur ein wahrhaftiger "Kreuzweg" herausführt.«
»Die christliche Hoffnung richtet sich letztlich auf das Jenseits. Auch diese Perspektive fehlt in den Debatten föllig. Es ist uns nicht vergönnt, hier auf Erden alle Bequemlichkeit und Sorglosigkeit zu haben [...]. Letztlich gilt Jesu Verheißung aber auch genau jenen, die in einer solch schwerwiegenden und schwierigen Lage sind, aus der es keinen einfachen Ausweg gibt.«
»Denn wir haben hier keine Stadt, die bestehen bleibt, sondern wir suchen die künftige.« (Hebr 13,14)
»Am Anfang der Schöpfung aber hat Gott sie als Mann und Frau geschaffen. Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen, und die zwei werden ein Fleisch sein. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen.« (Mk 10,6-9)
»Dies [d.i. die Ehe] ist ein tiefes Geheimnis; ich beziehe es auf Christus und die Kirche.« (Eph 5,32)
- dass das Leben in der Sünde zugleich die Gemeinschaft mit Gott und mit der Kirche stört (darum: Ausschluss von den Sakramenten im Zustand schwerer Sünde, nicht nur bei Ehebruch!);Die Suche nach Glück und Sicherheit ist richtig und wichtig. Aber Glück zu suchen im Widerspruch zum göttlichen Gebot ist ein Wahn, und Sicherheit abseits der Wege Gottes zu vermuten ist einfach nur fahrlässig. Es gibt keine irdische Glückgarantie für den Christen und nirgendwo in der Bibel wird den Nachfolgern Jesu irdisches "Glück" verheißen (alles "unter Verfolgung", Mk 10,30)!
- dass Ehebruch eine ernste Angelegenheit ist, die die Seele in Gefahr bringt: "Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen; denn viele, sage ich euch, werden versuchen hineinzukommen, aber es wird ihnen nicht gelingen." (Lk 13,24);
- dass Umkehr und Versöhnung eine Anstrengung ist und Opfer verlangt. Den bequemen Weg gibt es nicht. Gott mahnt uns auch, er warnt uns und zuweilen zerrt er uns mit aller Kraft aus dem Gestrüpp heraus. Das ist nicht angenehm und es geht auch nicht ohne unser Zutun.
»Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.« (Mt 6,33)
»Aber auch wenn ihr um der Gerechtigkeit willen leiden müsst, seid ihr selig zu preisen. Fürchtet euch nicht vor ihnen und lasst euch nicht erschrecken, sondern haltet in eurem Herzen Christus, den Herrn, heilig!« (1Petr 3,14f)Glauben wir solchen Verheißungen noch? Wir sollten es. Wir müssen es!
»Seid fröhlich und getrost; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden.« (Mt 5,12)
Bis auf diese Stunde leiden wir Hunger und Durst und Blöße und werden geschlagen und haben keine feste Bleibe und mühen uns ab mit unsrer Hände Arbeit. Man schmäht uns, so segnen wir; man verfolgt uns, so dulden wir's; man verlästert uns, so reden wir freundlich. Wir sind geworden wie der Abschaum der Menschheit, jedermanns Kehricht, bis heute.Nicht um euch zu beschämen, schreibe ich dies;sondern ich ermahne euch als meine lieben Kinder.
»Und er sprach: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mensch Samen aufs Land wirft und schläft und aufsteht, Nacht und Tag; und der Same geht auf und wächst - er weiß nicht wie. Denn von selbst bringt die Erde Frucht, zuerst den Halm, danach die Ähre, danach den vollen Weizen in der Ähre.« (Mk 4,26-28)
»Diözesanpriester
Gemeindereferent/-in
Ordensfrau/-mann
Pastoralreferent/-in
Religionslehrer/-in
Ständiger Diakon
Weitere Berufe in der Kirche«
»... dein Weg bewegt ...
... dich, dem Ruf Gottes zu folgen
... dich, das Evangelium zu leben und zu verkünden
... dich, deine persönliche Beziehung zu Jesus zu leben
... die Menschen in den Gemeinden
... dich ...«
»Diözesanpriester – ein spannender Weg und: Kein Beruf wie jeder andere«
»Durch die Weihe wirst du für die Menschen in besonderer Weise zu einem Zeugen, dass Jesus Christus mitten unter ihnen lebt. Wie ein Brückenbauer übersetzt du das Evangelium in den Lebensalltag der Menschen. So bist du ihnen Hilfe, die Spur Gottes in ihrem Leben zu entdecken.«
»Die Herausforderung ist groß: Du leitest und begleitest die Gemeinden einer Seelsorgeeinheit. Wie Jesus lebst du mit den Menschen, teilst ihre Sorgen, ihre Freuden. Du bist ein Zeuge für den auferstandenen Herrn.«
»So verkündest du die Frohe Botschaft in Predigt und Gottesdienst, im seelsorgerlichen Gespräch und Religionsunterricht, kurz: durch deine ganze Lebensweise. Als Diözesanpriester begleitest du die Menschen an wichtigen Knotenpunkten ihres Lebens: Sakramente, Taufe, Kommunion, Hochzeit, Sterben.«
»Du bist als Diözesanpriester ein Mann des Gebetes. Deine Quellen findest du in der Heiligen Schrift und in deiner persönlichen Spiritualität. Das alles zeigt deine tiefe Verbundenheit mit Jesus, die schließlich auch in der Lebensform der Ehelosigkeit Ausdruck findet.«
Von einem Schreiner will ich, dass er mir den Schrank nach meinen Wünschen anfertigt und Qualität und Preis einander entsprechen - das ist sein Beruf. Was er sonst so macht, ist mir herzlich egal.
Von einem Priester will ich, dass er väterlich der ihm anvertrauten Herde als ein Hirte auf dem Weg zu Gott vorangeht und Tag für Tag betend vor Gottes Angesicht für seine Herde und den Aufbau der ganzen Kirche Gottes einsteht. Aus der Begegnung mit Gott in Gebet, Schrift, Sakrament und in den Bedürftigen, aus der Zuwendung der Sakramente und aus der Sorge für die ihm anvertrauten und alle ihn sonst noch aufsuchenden Menschen schöpft er seine Freude und seine Kraft, denn sein ganzes Leben steht im Dienst an Gott und den Menschen. Geld spielt dabei natürlich keine Rolle und Qualität zumindest insofern auch nicht, als das letztendlich Wesentliche nicht seiner Verfügung oder seinen Fähigkeiten entspringt, sondern von Gott durch ihn gewirkt ist. Ich will von einem Priester, dass er mir in der Vollmacht Jesu meine Sünden vergibt und mich zur Umkehr ruft, mir den Leib und das Blut Christi zum ewigen Leben reicht, mich und die mir Nahestehenden in den entscheidenden Augenblicken und in den Zeiten der größten Freude und des tiefsten Leids sakramental und seelsorglich begleitet und stärkt, mich belehrt und anleitet auf meinem Weg in und mit der Gemeinschaft der Kirche hin zu Gott, dass er in mir besonders durch das eschatologische Zeichen, das er durch sein ganz Gott hingegebenes Leben gibt, die Hoffnung stärkt, meinen Glauben in der Verkündigung und der Feier der Liturgie in seinem Wachstum fördert und mich unermüdlich zur Liebe ermutigt und ermahnt. Das alles kann er aber nur tun, wenn er zu diesem größten und wichtigsten Dienst, den ein Mensch anderen Menschen erweisen kann, von Gott berufen ist.Es ist eigentlich trivial: Wer einen Beruf ausübt, der geht am Ende des Tages nach Hause und übt dann diesen Beruf bis zum nächsten Morgen nicht mehr aus. Und irgendwann ist er Rentner. Ein Priester ist und bleibt aber in jeder Sekunde seines Lebens ein Priester... er ist es (durch die Weihe) in seinem Wesen!
»Ihr sollt weder Gold noch Silber noch Kupfer in euren Gürteln haben, auch keine Reisetasche, auch nicht zwei Hemden, keine Schuhe, auch keinen Stecken.« (Mt 10,9-10 LÜ)
»Gott sprach: Tritt nicht herzu, zieh deine Schuhe von deinen Füßen; denn der Ort, darauf du stehst, ist heiliges Land!« (Ex 3,5 LÜ)
»Der Anführer des Heeres des Herrn antwortete Josua: Zieh deine Schuhe aus; denn der Ort, wo du stehst, ist heilig. Und Josua tat es.« (Joh 5,15 LÜ)
»Der Herr hatte durch Jesaja, den Sohn des Amoz gesprochen und gesagt: Geh, leg dein Bußgewand ab und zieh deine Schuhe aus! Jesaja hatte es getan und war nackt und barfuß umhergegangen.« (Jes 20,2 LÜ)
»Und wenn euch jemand nicht aufnehmen und eure Rede nicht hören wird, so geht heraus aus diesem Hause oder dieser Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen. Wahrlich, ich sage euch: Dem Land der Sodomer und Gomorrer wird es erträglicher ergehen am Tage des Gerichts als dieser Stadt.« (Mt 10,14-15 LÜ)