Sonntag, 31. März 2013


Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?
Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden.
(Aus dem Evangelium der Osternacht, Lk 24,5f)

Freitag, 29. März 2013

Seht, mein Knecht hat Erfolg
(Die ersten Worte aus der ersten Lesung am Karfreitag, Jes 52,13)

Das Kreuz und die Frömmigkeit

Mindestens einmal im Jahr stehe ich vor der Frage, welche Darstellung der Kreuzigung Jesu "heute" passend ist. Welche mir in der Andacht hilft, mich vielleicht erhebt oder traurig macht, berührt oder betrübt, ermutigt oder mitleiden lässt, mich beruhigt oder aufrüttelt... Welches Maß an "Immersion" ist angemessen oder geboten? Welche Anbetung der Herrlichkeit Gottes ermöglicht es mir? Welche Zuversicht oder welchen Trost bietet es mir?

Es ist ein Unterschied, ob ich eine romanische Darstellung mit einem in edler Gewandung angetanen König am Kreuz wähle, oder eine gotische "martialische" Darstellung des Zerschlagenen. Es ist ein Unterschied, ob ich eine antike eher pittoreske Darstellung mit römischen Gesichtszügen oder eine byzantinische Ikone mit seraphischer Verklärung wähle. Es ist ein Unterschied, ob ich eine moderne eher stilisierte aber wirkungsvolle Darstellung wähle, oder eine abstrakte nichtssagende. Es steht mir sogar frei, nur ein Kreuz ohne Corpus und Beiwerk zu wählen oder nur einen Corpus oder nur das Beiwerk, um des Leidens Jesu zu gedenken. (Die grässlichen im Internet kursiwerenden amerikanisch verklärten "Action-Jesus"-Darstellungen lass ich mal beiseite.)
Man darf durchaus sagen: Ein frühmittelalterlicher Lebensbaum trägt eine andere Aussage, als ein bluttriefendes Folterinstrument.

Ich merke: An diesem Ort ist jeder Einzelne gefragt. Es gibt keine kirchliche Vorschift die mir sagt, wie ich das Leiden und den Tod Jesu zu betrachten habe, wie (weit) ich mich davon berühren lasse und mit welcher Perspektive ich das Geheimnis betrachte, das dort geschieht. Die Geschichte der Frömmigkeit wie auch die der Liturgie hat im Laufe der Geschichte viele verschiedenen Blüten getrieben. Und soweit ich das überblicken kann, ist nicht nur der Kirche nichts Menschliches fremd, sondern auch ihrem Frömmigkeitsschatz. Insofern bleibt es nun also jedem Einzelnen überlassen, wie er in seinem Leben und im unendlichen Bilderschatz des Internets dem Herrn am Gedenken seiner Passion nahe sein kann...

Dienstag, 26. März 2013

Institutionalisierte Ökumene


Strukturalismus und Bürokratie sind kein katholisches Problem. Der ganze christliche Haufen scheint davon infiziert.

Besonders abstoßend ist da in meinem Gesichtsfeld der örtliche ACK ("Arbeitskreis christlicher Kirchen und Gemeinden"). Dort wird im Wesentlichen rumphantasiert und gegen die bösenbösen Katholiken und ihren Satan (d.i. Papst) gewettert, wobei sich sinnigerweise auch die katholischen Vertreter an dieser Wetterei gerne beteiligen. Die sprichwörtlichen Gesichtsverfärbungen im Eifer des Gefechts (unter Gleichgesinnten gegen die, die nich da sind...) ist hier sogar noch in ihrer vor-sprichwörtlichen Naturform anzutreffen.

Ein Beispiel: Als sich einstmals der "Vorstand" (bestehend aus Freikirchlern) besorgt über eine kommende "konservative Generation von katholischen Priestern (verursacht durch den erzreaktionären Papst)" äußerte, wurde er von einem katholischen Pfarrer(!) beruhigt mit den Wortern, da müsse man sich keine Sorgen machen, hier in unserer Diözese werde das nicht passieren. (Nette Anekdote am Rande: Von dem selben Pfarrer weiß ich, dass er die Trauung eines durchaus nicht nur folkloristisch-katholischen Paares abgelehnt hat, weil sie bereits ein Kind zusammen hatten...)
Oder dies: Ein "gemeinsames Abendmahl" wurde (wiedermal, *gähn*) angedacht und die katholischen Vertreter befleißigten sich zu versichern, dass man sich nicht darum schere, was "Die da oben angeordnet" hätten und man sehe überdies auch garkeinen Grund, weshalb diesbezüglich "von Denen da oben" überhaupt noch eine Unterscheidung gemacht werde.
Und vor allem ist man ja SOO stolz auf die Gemeinschaftlichkeit und Eintracht und die eigene Vorreiterrolle in Sachen "Ökumene"!!!

Positiv ist, dass diese Veranstaltung so unbedeutend, wirkungslos und selbstzentriert bleiben wird, wie sie es immer schon war, denn hauptsächlich ist man dort damit beschäftigt, sich selbst zu verwalten. Die Tagesordnung der nächsten anstehenden "Vollversammlung" spricht darüber Bände:
TOP 1 Genehmigung des Protokolls der Herbstvollversammlung
TOP 2 Feststellung der Tagesordnung
TOP 3 Feststellung der Beschlussfähigkeit gemäß § 11.1 der neuen Satzung
TOP 4 Aussprache zu den übersandten Berichten (s. Anlagen)
     Dazu wollen wir uns ausreichend Zeit lassen.
TOP 5 Bericht der Kassenprüfer [Name] und [Name] (vgl. Kassenbericht in den Anlagen)
TOP 6 Entlastung des Vorstands (Leitender Arbeitskreis)
TOP 7 Wahlen: a) des Vorstands, b) des Leitenden Arbeitskreises, c) der Kassenprüfer(innen)
TOP 8 Termine,  [...]

TOP 9 Verschiedenes 


Putzig. Und das ist dann "gelebte Ökumene"! ;)


Es ist sehr beruhigend zu erleben, wie wirklich "Ökumene" gelebt wird. Z.B. in unserer Pfarrei, in der es im Jahreslauf zahlreiche überkonfessionelle Veranstaltungen gibt in denen sehr angenehm die Buntheit des Christentums aufscheint. Ich selbst habe viele Freunde die sehr von ihrer jeweiligen Konfession überzeugt sind, und die gleichfalls verstört und wütend auf jenes Gremium schauen. Was da geschieht ist eine selektion von Meinungen und eine Verwaltung von künstlich hervorgerufenem Frust. Das einzige, was diese Leute in dieser Struktur beisammen hält, ist ihre Anti-Haltung gegen Papst und Kirche. Mit Ökumene hat das nichts zutun; es ist ein (auch nicht gerade billiger) Stammtisch, mehr nicht.


PS. Zum Bild: Nein, das ist nicht daas offizielle Logo des ACK. Aber bei einer Googlesuche nach "ACK" kam dieses Bild noch vor allem was mit dem hier besprochenen ACK zutun hat zum Vorschein und es passt m.E. perfekt!

PPS. Der Titel dieses Eintrags ist doppeldeutig: "institutionalisieren" bedeutet im Deutschen "etwas in eine gesellschaftlich anerkannte From bringen", das englische Verb "to institutionalise" bedeutet derweil, jemanden in eine Anstalt einliefern. ;)

Montag, 25. März 2013

Ecclesia Militans - Eine Allegorie

 

»Deshalb ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes,
damit ihr an dem bösen Tag widerstehen und,
wenn ihr alles ausgerichtet habt, stehen bleiben könnt!
So steht nun, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit,
bekleidet mit dem Brustpanzer der Gerechtigkeit
und beschuht an den Füßen mit der Bereitschaft
zur Verkündigung des Evangeliums des Friedens!
Bei alledem ergreift den Schild des Glaubens,
mit dem ihr alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen könnt!
Nehmt auch den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, das ist Gottes Wort!«
(Eph 6,13-17)

Zärtlichkeit


»Wir dürfen keine Angst haben vor der Güte, ja,
nicht einmal vor der Zärtlichkeit!«
(Papst Franziskus)

Samstag, 23. März 2013

Engel Gottes

Ergangen ist
Gottes Gebot an Seine Engel
Um dich.
Sie sollen dich hüten
Auf allen deinen Wegen
Sie sollen dich tragen
Auf Händen
Daß nie dein Fuß
Stoße an einen Stein.

Und über Schlangen sollst du schreiten
Und Königswurm und Löwen niedertreten
Und Drachen.

Sie sollen dich tragen
Auf Händen
Daß nicht dein Fuß
Stoße an einen Stein.

(Aus der Liturgie der Kirche; nach: Guardini, Heilige Zeit)

Freitag, 22. März 2013

Demut

Zum nachdenken:

Ist es Demut, wenn Papst Franziskus Amtsspezifika und dergleichen (sogar das PP bei der Unterschrift!) ablehnt und ablegt um, dem Beispiel des Poverello folgend, Jesus nachzueifern?
Oder ist es nicht vielmehr Demut, alles das, was mit einem Amt einhergeht, demütig anzunehmen, auch wenn es dem eigenen Empfinden nicht entspricht (wie es Benedikt XVI. tat)?


Man hört dieser Tage in Theologenkreisen so manches. Da wird befürchtet, der Papst würde das Amt mit seiner Person verwechseln. Es wird befürchtet, der Papst könne dem hohen Anspruch des Namens Franziskus (dem vllt. größten und radikalsten Heiligen der Kirchengeschichte) nicht entsprechen.
Ein Bedenken, das ich ein Stück weit teilen kann ist dies, dass er sich bei der hl. Messe nicht immer an die Rubriken hält. Das steht einem jeden Priester nicht gut an, einem Bischof schon garnicht und einem Papst *kawumm*. Man wird sehen. Allerdings muss man zweierlei bedenken: Er ist Argentinier und er ist Jesuit. Dass das mit den Rubriken in Lateinamerika so eine Sache ist und die Jesuiten nicht unbedingt für liturgische Brillianz bekannt sind, sind Binsenweisheiten. Der typisch jesuitische Stil in Sachen Liturgie ist nunmal nicht existent (im Unterschied etwa zu den Dominikanern, die Mancherorts ja auch noch ihren eigenen altehrwürdigen Ritus pflegen) und dass dieser Papst einen gewissen Kulturschock nach Rom bringt und bringen wird, ist inzwischen hoffentlich auch dem Letzten klar.

Die Liturgie einmal beiseite gelassen, sehe ich im Grunde kein Problem damit, wenn Papst Franziskus nun noch manch übrig gebliebenen monarchischen Zopf vom Papsttum abschneidet... ich trauer schließlich auch nicht den Pfauenfedern und der Sedia gestatoria nach (ok, der Sedia maaanchmal... ;) ). Zu sagen, die ersten Päpste hätten das ja auch nicht gehabt ist zwar kein Argument - schließlich hat die Kirche das Recht und es liegt m.E. in ihrer Natur, zu wachsen und sich zu entfalten -, aber es kann dennoch nicht schaden, sich bewusst zu machen, was wesentliche zum Papsttum gehört und was vielleicht sekundär und also wandelbar ist. Sodann ließe sich fragen, was von diesem Sekundären von Belang ist. Und zwar heute!

Immer gilt: Ein Papst hat das Recht, sich über viele Dinge hinwegzusetzen. Es steht ihm völlig frei, das PP in der Signatur wegzulassen und andere Schuhe anzuziehen als seine Vorgänger: Ein Papst verfügt "kraft seines Amtes in der Kirche über höchste, volle, unmittelbare und universale ordentliche Gewalt, die er immer frei ausüben kann." (c. 331 CIC)
Da ich nicht den geringsten Zweifel an der Rechgläubigkeit und Ehrlichkeit dieses Mannes habe (denn Gott hat ihn als Papst eingesetzt!), bin ich zuversichtlich, dass er den Karren nicht vor die Wand fahren wird. ;)

Ich glaube, die Tatsache, dass er sich nicht, wie Benedikt, "demütig" in die bestehende "päpstliche Ordnung" einfügt, zeigt keinen Mangel an Demut. Es zeigt Bestimmtheit und den Willen zum Handeln. Das ist kein Widerspruch zur Demut, denn was resultiert denn aus der Demut? Der Auftrag! Und den führt er aus.

Zur anfänglichen Frage: Was davon ist nun eher Demut? Ich würde sagen: Beides.
Eine Demut diesem Kirchen( und Kultur)gut gegenüber (etwa dem Zeremoniell) ist gewiss Ausdruck der Christusnachfolge: Demut gegenüber kirchlichen Satzungen und Setzungen ist Demut gegenüber Christus. Benedikt hat dies gezeigt. Schließlich ist es die Kirche Christi! Ich halte es jedoch für möglich, und die Geschichte gibt mir Recht, dass diese Satzungen und Setzungen geändert werden können und folglich auch die Weise der Christusnachfolge in diesem spezifischen Amt. Diese äußerlichen Amtsspezifika sind ja nicht von Gott eingesetzt. Es sind kirchliche, geschichtlich gewordene Eigenheiten. 
Benedikt war demütig gegenüber Christus, indem er sich zu einem gewissen Grade(!) in das Gewachsene Seiner Kirche eingefügt hat. Franziskus tut dies hi und da weniger, folgt aber nichts desto trotz voll und ganz Jesus. Und das ist das Entscheidende!
Übrigens hat sich auch Benedikt nie so ganz in das bestehende Gefüge hineingegeben... Er war ein Querdenker par excellence, sein Rücktritt ist dafür das beste Zeugnis (die sich jetzt über Franziskus aufregen sind nicht selten auch die, die mit dem Rücktritt Benedikts nicht einverstanden waren).

Dienstag, 19. März 2013

Gebote der Kirche

»Wer euch hört, der hört mich, und wer euch ablehnt, der lehnt mich ab; wer aber mich ablehnt, der lehnt den ab, der mich gesandt hat.« (Lk 10,16)

Die Apostel (und ihre Nachfolger) haben gewissermaßen die Autorität Jesu.
Eine Frage, die mich im innerkatholischen und ökumenischen Austausch immer wieder wurmt, ist die nach der Reichweite dieser Tatsache. Letztlich lautet die Frage: Haben die Apostel (und ihre Nachfolger) die Autorität, Dinge zu lehren, die Jesus nicht ausdrücklich lehrte? Darf die Kirche wachsen?

Die Frage führt weiter zu der nach der Verbindlichkeit und der Möglichkeit der Durchsetzung dieser Verbindlichkeit. Nach protestantischem Modell gibt es keine Möglichkeit, eine Verbindlichkeit herzustellen. Mir schent das aber unabdingbar, denn schließlich enthält das Neue Testament keine vollständige Moral- und Sittenlehre und zudem verändert sich ja auch die Lebenswelt und dem entsprechend die Anwendbarkeit dessen, was im NT zu finden ist.
Das ist wohl einer der wichtigsten Punkte, die mich auf meiner Suche zum Katholizismus führten. Ich bemerkte natürlich schnell, dass auch innerhalb der Catholica es viele gibt, die diese Autorität der Apostelnachfolger ablehnen (besonders die des Nachfolgers des einen bestimmten Apostels). Das mag mal begründet sein, mal aus Prinzip geschehen. An der Wurzel liegen aber nach meiner Erfahrung immer: Vorurteile.
Immer gilt: Auch ein schlechter Hirte, ein Heuchler, der Barmherzigkeit predigt aber ein ganz schrecklicher Mensch ist, behält seine Autorität, auch auf ihn sollen wir hören. Es ist Jesus selbst, der uns dies aufträgt: 
»Die Schriftgelehrten und die Pharisäer haben sich auf den Stuhl des Mose gesetzt. Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach dem, was sie tun; denn sie reden nur, tun selbst aber nicht, was sie sagen«. (Mt 23,2f)

Wie schön ist es da, zu beobachten, dass seit über hundert Jahren ein heiligmäßiger und bewundernswerter Papst auf den anderen folgt. Und ich vermute auch, dass dieser Trend nicht zufällig mit dem Ende des Kirchenstaates, also der weltlichen Macht der Päpste, in einem gewissen Zusammenhang steht. Insofern freue ich mich riesig über die krasse Steigerung die sich abzeichnet, v.a. in der sichtbar ausgedrückten Menschenliebe unserer römischen Hirten, die zugleich auch eine sichtbare Gottesliebe zeigt (was bei jenen absoluten Monarchen des Kirchenstaates unter all dem Prunk und Gepränge zumeist schwer auszumachen war).

Umsomehr Grund eigentlich, die Autorität der Kirche (und ihrer Gesetzgeber, der Bischöfe mit dem Papst) heute mehr denn je als gut, verlässlich und, auch wenns mal unbequem ist, dem Herrn treu aufzufassen. "Luther wäre heute der treueste Katholik" halte ich für absolut wahr. Diese Liebe, zu Gott und den Menschen, die diese letzten Päpste ausgestrahlt haben ist gigantisch. Da könnten sich unsere hiesigen eingeschlafenen, bequemen und in Papier verhedderten Bischöfe mal eine gewaltige Scheibe von abschneiden... beim freiburger Erzbischof (z.B.) merke ich davon nämlich nichts... er könnte ebensogut ein Bürokrat einer der großen Parteien sein, der ab und an mal am Altar steht aber wo man nich so recht weiß, was der da eigentlich tut. Auch sein jüngstes Hirtenschreiben zum Habemus Papam ließ dasWesentliche außer Acht (und umschiffte gekonnt diese Kleinigkeit mit der "armen Kirche").
Ich bete - viel! - dass die überströhmende Liebe, die nun schon seit Jahrzehnten in Rom immer mehr zu spühren ist, auf die ganze Weltkirche überschwappt. Als Bedingung dafür sollte man freilich nicht erwarten, dass sich die Bischöfe ändern. Das sind auch bloß Menschen und sie sind, wie sie sind. Bedingung ist vielmehr, dass wir alle diese Liebe und Begeisterung leben... dann erledigt sich das "Problem" mit den schläfrigen Bischöfen auf biologischem Wege, wenn nämlich die nächste Generation am Zug ist. Das, und nur das, ist für mich dann "Kirche von unten"... denn Bischöfe fallen nicht vom Himmel, die werden auch geboren und wachsen auf und erleben die Kirche.

Ein Anfang kann es sein, die Gebote der Kirhe zu erfüllen (wobei auf das Wort "wenigstens" in zweien der gebote himgewiesen sei, dass nahelegt, es öfter zu tun!). Und ein bisschen mehr Vertrauen in den Papst, wäre auch nicht schlecht. ;)


Die Gebote der Kirche

1) Du sollst am Sonntag und an den anderen gebotenen Feiertagen der heiligen Messe andächtig beiwohnen und dich knechtlicher Arbeiten enthalten.

2) Du sollst deine Sünden jährlich wenigstens einmal beichten.

3) Du sollst wenigstens zur österlichen Zeit sowie in Todesgefahr die heilige Kommunion empfangen.

4) Du sollst die von der Kirche gebotenen Fast- und Abstinenztage halten.

5) Du sollst der Kirche in ihren [materiellen] Erfordernissen beistehen.
(Es sei bemerkt, dass anno dazumal das 5. Gebot lautete, man solle "zu verbotenen Zeiten keine feierliche Hochzeit halten". Wobei hier "verbotene Zeiten" die Advents- und die vorösterliche Fastenzeit (inkl. Weihnachs- und Ostertag) sind, und eine "feierliche Hochzeit" eine Messe mit besonderem Brautsegen meint.)

Sonntag, 17. März 2013

Station 10: Raub der Kleider

Jupp Gesing, 1976, Münster-Hiltrup
Um das merkwürdige Gezeter um Papst Franziskus zumindest für dieses Blog mal zu schließen, hier ein paar letzte Gedanken dazu. Auf Verlinkungen verzichte ich.


1) Alle Liebhaber der Alten Messe die sich aufgeregt haben über die Unwichtigkeiten dieser Tage, haben dem Anliegen einer Reform der Reform nur geschadet. Das öffentliche Bild der Freunde der Alten Messe, dass sie nämlich borniert, arrogant und agressiv sind, wurden vollauf bestätigt. Schönen Dank auch! Muss ich mich jetzt wegen solcher Hansele in Zukunft dafür schämen, die überlieferte Messe zu besuchen?

2) Das ganze Gelaber, bis hin zu Fabeleien, die man nurnoch als sedisvakantistisch bezeichnen kann, bringt absolut nichts (außer: siehe 1). Wenn ihr was sinnvolles tun wollt, dann betet für den Papst, geht in die Anbetung und zur Beichte und tut Gutes!

3) Mag ja sein, dass dieser Papst seinen Schwerpunkt nicht auf die Liturgie legt. So what? Das tat JPII auch nicht. Hält das euch davon ab, Liturgie richtig zu feiern? Mancher meint genau das: Mit BXVI fehle nun ein Vorbild. Ich kann mir da nur an den Kopf fassen. Seid doch selbst ein Vorbild! In 1900 Jahren der Kirchengeschichte gab es keine Medien, die uns tagtäglich die Zelebrationsweise des Papstes vorführten (was in manchen Jahrhunderten wohl auch ganz gut so war...) und man überlebte dennoch und schuf die Schönheit, deren Erben wir sind!

4) Es wurde behauptet, die (notwendige) Reform der Liturgiereform sei der "einzige Weg zur Neuevangelisierung". Das ist 1. falsch und 2. wohl nur ein Ausdruck des eigenen Egosismus (ähnlich wie Lehrer immer ihr Fach für das wichtigste halten).
Mal ehrlich: Ist es denn eine Frage von Leben und Tod, ob die Messe nun in dieser oder in jener (approbierten) Form zelebriert wird? Die Antwort muss lauten: Nein. Denn die Eucharistie ist die selbe, der Herr Jesus ist der selbe! Er ist der Weg der Neuevamgelisierung und seine Arme und Beine sind: Wir alle!

5) Am Tag der Ankündigung des päpstlichen Rücktritts schrieb ich hier, dass die Kirche in eine neues Zeitalter eintreten würde: "Zum ersten Mal wird es wohl einen Papst geben, der die schrecklichsten Ereignisse der Menschheitsgeschichte nicht mehr selbst miterlebt und durchlebt hat und der am zweiten Vatikanischen Konzil nicht aktiv beteiligt war."
Ich ahnte ja nicht, wie Recht ich haben würde. Fakt ist, dass die Kirche nun keinen Oberhirten mehr haben wird, der noch die "alte Liturgie" im Blut hat... Papst Franziskus wurde bereits im Novus Ordo zum Priester geweiht. 
Das ist nun einmal so und früher oder später musste das auch so kommen. Aber das ist nichts Schlimmes, das ist zunächstmal einfach so. Wer aufgrund dieser bloßen Tatsache nun aber den Untergang der "alten" Messe prophezeiht, der scheint auf diese Liturgie, ihre Kraft und Schönheit, nicht viel zu geben. Kauert euch doch in die Ecke und weint, wenn ihr unbedingt müsst! Ich erfreue mich derweil weiter an der Vielfalt der Liturgie der Kirche und bete durch sie und mit ihr den Herrn an "una cum famulo tuo Papa nostro Francisco".

6) Ich freue mich sehr und bin gespannt auf die wohl ganz anderen Akzente, die der Papst setzen wird. Natürlich ist es viel viel einfacher, Fehler und Makel anzuprangern (oder gar die Rechtmäßigkeit seiner Wahl zu bestreiten...). Viel schwieriger ist es da, zu ihm zu stehen, auch wenn einem nicht alles in den Kram passt.
Vertrauen auf Gott und seine Kirche lassen dieser Tage genau jene oft gänzlich vermissen, die sich selbst nur zu gern als creme de la creme und Speerspitze im Glauben ("der einzige Weg zur Neuevangelisierung") betrachten. Vergognatevi! So ein Verhalten ist im Grunde nichts anderes, als das was die Soldaten taten, die Jesus seiner Kleider beraubten: Beanspruchen was euch nicht gehört und darüber den schlagen und erniedrigen, der über alle erhöht worden ist.


PS. Im Fürbittbuch, das bei uns in der Kirche ausliegt, hat eine arme Seele hineingeschrieben, man solle für die Priester und Bischöfe beten, dass sie bei dem kommenden "Schisma des Papstes Franziskus" den Weg zur "wahren Kirche" finden. Es ist wirklich erschütternd, was für kaputte Leute es gibt. Betet für diese Menschen, die, ohne es zu wissen, mal verschleiert, mal bockig, dem Durcheinanderbringer (gr. diabolos) zu Diensten sind. Ich schätze, sowas in der Art passiert bei jeder Papstwahl, mit der irgendwelche Leute nicht einverstanden sind. Und betet für den Papst, dass er seinen Job gut macht!

Betrifft: Befürchtungen gegen Franziskus

»Und der Herr gab mir in den Kirchen einen solchen Glauben, dass ich in Einfalt so betete und sprach: „Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, – auch in allen deinen Kirchen, die in der ganzen Welt sind, – und preisen dich, weil du durch dein heiliges Kreuz die Welt erlöst hast.“
Danach gab und gibt mir der Herr einen so großen Glauben zu den Priestern, die nach der Vorschrift der heiligen Römischen Kirche leben, wegen ihrer Weihe, dass ich, wenn sie mich verfolgen würden, bei ihnen Zuflucht suchen will. Und wenn ich so große Weisheit hätte, wie Salomon sie gehabt hat, und fände armselige Priester dieser Welt – in den Pfarreien, wo sie weilen, will ich nicht gegen ihren Willen predigen. Und diese und alle anderen will ich fürchten, lieben und ehren wie meine Herren. Und ich will in ihnen die Sünde nicht sehen, weil ich den Sohn Gottes in ihnen unterscheide und sie meine Herren sind. Und deswegen tue ich das, weil ich materiell von ihm, dem höchsten Sohn Gottes, in dieser Welt nichts sehe als seinen heiligsten Leib und sein heiligstes Blut, das sie selbst empfangen und sie allein den anderen darreichen.«


(Aus dem Testament des heilgen Franz von Assisi; ein solches Vertrauen steht uns besonders gegenüber dem Nachfolger Petri gut an!)

Samstag, 16. März 2013

Ein "Lied von der heiligen Kirche"


Sie ist mir lieb die werde magd
und kann jr nicht vergessen,
Lob, ehr und zucht von jr man sagt,
sie hat mein hertz besessen.
Ich bin jr hold,
und wenn ich solt
gros unglück han,
da ligt nicht an.
Sie wil mich des ergetzen
mit jrer lieb und trew an mir,
die sie zu mir wil setzen
und thun all mein begir.

Sie tregt von gold so rein ein kron,
da leuchten jnn zwelff sterne,
Jr kleid ist wie die sonne schon,
das glentzet hell und ferne
Und auff dem Mon
jr füsse ston,
Sie ist die brawt
dem Herrn vertrawt,
jr ist weh und mus geberen
Ein schönes kind, den edlen Son
und aller welt ein Herren,
dem ist sie unterthon.

Das thut dem alten Trachen zorn
und wil das kind verschlingen,
Sein toben ist doch gantz verlorn,
es kan jm nicht gelingen.
Das Kind ist doch
gen himel hoch
genomen hin
und lesset in
auff erden fasst seer wüten.
Die Mutter mus gar sein allein,
doch wil sie Gott behüten
und der recht Vater sein.

(Martin Luther deutet hier das Bild in Offb 12, die Frau, "mit der Sonne bekleidet", auf die Kirche;
bei seinen Erben wurde das Lied, wenig überraschend, kaum rezipiert.)

Nebensachen

Mich haben die persönlichen Momente der Kardinäle mit ihrem neuen Chef gestern sehr bewegt. In der vollständigen Fassung von diesem coolen Video (hier zu sehen), kann man sehen, wie gleich mehrere Kardinäle Gegenstände bringen, damit der neue Pontifex Maximus sie segnet.

Ich empfinde das als etwas sehr Schönes und Echtes, zu sehen, dass "gestandene Männer", Bischöfe und Erzbischöfe, die für abertausende Menschen Verantwortung tragen, zugleich doch so fromm und bescheiden sind, dass sie extra ein paar Dinge quer über den Globus mitschleppen, damit der Papst sie segnet. Eine einfache und sehr menschliche Frömmigkeit. Besonders hat es mich berührt, als der Papst dem kranken Kardinal Ivan Dias aus Indien entgegen ging und ihn mit einem Kreuzzeichen auf der Stirn segnete. Eigentlich ist die mediale Aufbereitung sowie das Betrachten solch einer tiefen und persönlichen Geste und nun dieses Schreiben darüber schon irgendwie unangemessen...

Anyway: Diese kleinen "Nebensächlichkeiten" sind für mich Zeichen einer wahrhaftigen und ehrlichen Kirche, jenseits kurialer Bürokratismen (die es leider Gottes in den Diözesen wie auch im Vatikan allzuoft gibt).
Deo gratias!

Auf ein Wort, liebe "Konservative"

An die konservativen Kritiker und "Befürchter" des neuen Papstes Franziskus (z.B. hier).

Ich finde es durchaus bemerkenswert, wenn sich Katholiken, die sich vor einer Woche noch mit geschwollener Brust als papsttreu bezeichneten, nach nur zwei Tagen bereits wissen oder doch zumindest befürchten, welche gefährlichen Rückschritte, welche Fehlleistungen und welche Irrungen ein Papst begehen wird.

Nun wird auch auf seiner Demut und Einfachheit rumgeritten. Das könne zu falscher Demut führen (ich habe dazu hier auch mal was geschrieben). Als wäre sich der Papst, als er die Wahl annahm, nicht bewusst gewesen, dass er das, was er seit Jahrzehnten in seiner Heimat lebte, so nicht weiterführen können wird. Letztlich sagt man doch damit nur, der Papst wisse nicht, was er tut. Oder die Kardinäle hätten nicht gewusst was sie taten... Oder Gott wisse nicht, was er tut?
Es bleibt abzuwarten, wie der bescheidene Mann aus dem Süden, der nun wohl nicht mehr selbst einkaufen und sein eigenes Essen kochen wird (für sowas hat ein Papst gar keine Zeit), es schaffen wird, sich treu zu bleiben. Dass er es sein wird, daran hege ich keine Zweifel. 
Die Angst vor gekünstelter Demut bei diesem Pontifikat scheint mir zwei mögliche Ursachen zu haben: Entweder hält man den Papst für einen Schwindler, oder man hegt Zweifel an Gottes Beistand.

Der fehlende Prunk als Kritikpunkt scheint mir eine recht bedenkliche Verengung der Sicht zu sein... Natürlich soll der Priester, in bestimmten Situationen, Christus repräsentieren. Der Bischof noch mehr und der Papst sowieso. Aber so mancher scheint hier wohl eher seine monarchistischen Vorlieben mit einem Konstrukt der Christus-Repräsentanz zu kaschieren. Denn erstens sind die Situationen, in denen der Bischof Christus repräsentiert, nicht übermäßig viele und zweitens ist es garnicht so selbstverständlich, wie sich denn nun diese Repräsentation zu äußern hat!
Bedeutet Christus-Representation denn nur die Repräsentation des verherrlichten, erhöhten Hohepriesters (und dann also mit Pomp und Gepränge)? Oder kann es nicht doch auch den armen, einfachen und zerschlagenen Jesus meinen?
Nichts gegen Pomp und Gepränge: Ich bin großer Fan einer reichen Liturgie und hätte es auch schön gefunden eine öffentliche Messe von Benedikt XVI. im usus antiquior zu erleben (ich hätte aber nie eine Petition unterschrieben um ihn dazu zu zwingen und so zudem das hl. Messopfer zu verzwecken, siehe hier). Aber ist das das Einzige? Darf es nur dies sein? Ist der katholische Kosmos so eng?

Identifiziert sich Christus nicht ganz besonders mit den Armen und Niedrigen? Ist er nicht in der Armut noch viel mehr "präsent" als im Pomp?
Vom heiligen Namensvetter unseres Papstes sagte man, er sei ein "alter Christus", ein anderer Christus gewesen... Ich hege Zweifel daran, dass man ihm das wegen des Reichtums seiner Gewänder nachsagte!

Wenn der Papst Stellvertreter Gottes auf Erden ist und Gott selbst auf Erden wandelte in der Person eines armen, von Spenden abhängigen Wanderpredigers, ist es dann so viel verlangt, wenn man dem Papst gestattet, zumindest zu versuchen, diesem Ideal nachzugehen, so gut das eben für das Oberhaupt von 1,2 Milliarden Katholiken und den Staatschef eines Winzstaates möglich ist?


Papsttreue ist nicht die Treue zu einem bestimmten Papst, der genau das vertritt, was man selbst auch vertritt. Das ist bloß die Treue zu sich selbst!
Papsttreue ist das Vertrauen darauf, dass Gott seiner Kirche genau den Oberhirten schenkt, den sie braucht. Und darum erweist sie sich gerade dann, wenn der aktuelle Papst andere Schwerpunkte (innerhalb des unerschöpflich reichen und vielfältigen katholischen Kosmos) setzt. 
Glaubensgehorsam ist ja auch nicht der Gehorsam gegenüber allem, was man selbst auch vertritt (wieder: Gehorsam gegen sich selbst), sondern er erweist sich gerade dann, wenn ich nicht mit allem übereinstimme, und es trotzdem annehme!

Freitag, 15. März 2013

Verstaubter Altherren-Verein? LOL!


Ein Papst zum Heulen

Recht amüsant ist es dieser Tage, zu beobachten, wie man in gleichem Maße von Rechts wie von Links den neuen Papst auseinander nimmt, ohne ihn wirklich zu kennen oder ihm auch nur Zeit zu gewähren, sich uns vorzustellen und sich in seine neuen Aufgabe zu finden. Man meint alles schon zu wissen. Was zu erwarten ist und was nicht. Wer er ist, was er tut, wie er denkt.

Spannend ist zu sehen, wie nicht nur die Piusse, sondern auch manche nicht-schismatische Katholiken das Ende des Abendlandes gekommen sehen, weil Franziskus anderntags nicht am eigentlichen Altar der Sixtina zelebriert hat, sondern an der Zelebrationstheke, die schon der selige Johannes Paul II. verwendete. Ja, ein neuer Ikonoklasmus wird bereits heraufbeschworen, weil der Papst dies tat!
Ja, geht's noch?
Man wirft ihm sogar vor (ebd), dass er sich bei seinem ersten Auftritt als "Bischof von Rom"  bezeichnet hat und nicht etwa als Papst. Ähm... Ja? Schonmal ins Annuarium Pontificio geschaut? Welcher Titel steht da beim Papstname an erster Stelle? Na? Hmm...? Episcopus Romanus, Bischof von Rom!

Leute, habt ihr echt so wenig Vertrauen in Gott? Ihr tut doch im Grunde nichts anderes, als die Wahl Franziskus' als Fehler zu deklarieren und damit den von Christus seiner Kirche versprochenen Beistand in Frage zu stellen. Nach dem Motto: Das könne Gott nicht gewollt haben, dass ein Papst gewählt wird, der die hl. Messe in die gleiche Richtung stehend feiert, wie sein inzwischen seliggesprochener Vorvorgänger. Ja, ne, is klar.


Achja: Und von Links schwappt derweil freilich die große Perplexheit/Entrüstung darüber heran, dass der Papst völlig unerwarteter weise katholische Positionen vertritt! Das muss man sich mal vorstellen: Das Oberhaupt der einen heiligen katholischen und apostolischen Kirche von Rom vertritt katholische Positionen!!!!1
So mancher Theologe und Medienmensch wird sich in kürzester Zeit nostalgisch verklärt an Benedikt XVI. erinnern um sagen zu können, wie schlimm das mit der Kirche doch ist. ;)

Sehr heiter, diese Tage.


Nachtrag: In seiner Ansprache an das Kardinalskollegium in der Sala Clementina (hier) hat der Papst heute etwas sehr schönes gesagt: "Il Paraclito fa tutte le differenze nelle Chiese, e sembra che sia un apostolo di Babele. Ma dall’altra parte, è Colui che fa l’unità di queste differenze, non nella “ugualità”, ma nell’armonia." (Deutsch: Der Paraklet [der Heilige Geist] bewirkt all die Verschiedenheit in der Kirche, und es scheint, dass er ein Gesandter von Babel sei [gemeint ist die babylonische Sprachverwirrung]. Aber auf der anderen Seite ist er es, der die Einheit aus dieser Verschiedenheit hervorbringt, nicht als eine "Gleichheit", sondern als eine Harmonie.)

Nachtrag 2 (17.03): Man regt sich ja tierisch über die Zelebrationsrichtung der ersten Messe von Papst Franziskus auf... Da ich es selbst nicht wirklich miterlebt habe, wusste ich bisher nicht, wie Benedikt seine erste Messe zum Abschluss des Konklave von 2005 feierte. Stellt sich raus: Auch Benedikt XVI. hat den Sperrholzaltar verwendet (hier zu sehen). Das wäre das...

Donnerstag, 14. März 2013

Ein Papst zum gern haben

Der gestrige Abend verleitet zu vielen Fragen... Vor allem für die Detailversessenen: Warum nun doch ein verhältnismßig alter Papst? Warum kam er ohne Stola auf die Loggia? Warum prangte nicht wie üblich das Wappen des Papstes auf dem Baldachin? Was bedeutet es, dass zum ersten Mal seit über 1000 Jahren ein neuer Papstname eingeführt wurde?... Und warum veröffentlichte die italienische Bischofskonferenz eine Presseerklärung, in der Kardinal Scola zu seiner Wahl gratuliert wird?

Die Medienmachinerie werkelt gewiß schon fleißig an der Schlammwurfmaschine, man darf gespannt sein, ob an der schönen neuen weißen Soutane etwas hängen bleibt.

Ich bete jedenfalls für unseren Heiligen Vater Franziskus, der mir bisher nur positiv aufgefallen war. Ich hatte ihn zwar auch mal im Auge als "papabile" (und nicht nur ich), er schien mir aber zu gutherzig für den Posten... Aber letztlich hat der Heilige Geist mit dieser Wahl sämtlichen Medienpropheten großzügig ausgeteilt... Was für eine großartige Überraschung! 

Ich freue mich besonders über den Namen: Was ist der Name Franziskus anderes. als ein Programm zur konsequenten Entweltlichung?
Oremus pro Pontefice nostro Francisco!


Anbei, des Heiligen Franziskus Gruß an die Tugenden:


Sei gegrüßt, Königin Weisheit,
der Herr erhalte dich mit deiner Schwester,
der heiligen reinen Einfalt.

Herrin, heilige Armut,
der Herr erhalte dich mit deiner Schwester,
der heiligen Demut.

Herrin, heilige Liebe,
der Herr erhalte dich
mit deiner Schwester,
dem heiligen Gehorsam.

Ihr hochheiligen Tugenden,
euch alle erhalte der Herr,
von dem ihr ausgeht und herkommt.

Keinen einzigen Menschen gibt
es auf der ganzen Welt,
der eine von euch haben könnte,
wenn er nicht vorher stirbt.

Wer eine hat und die anderen
nicht verletzt, der hat alle.

Und wer eine verletzt,
der hat keine und verletzt alle.

Und jede einzelne macht Laster
und Sünden zuschanden.

Die heilige Weisheit macht den Satan
und all seine Bosheiten zuschanden.

Die reine heilige Einfalt
macht alle Weisheit dieser Welt
und die Weisheit des Leibes zuschanden.

Die heilige Armut macht die Begehrlichkeit
und den Geiz und die Sorgen
dieser Weltzeit zuschanden.

Die heilige Demut macht den Stolz
und alle Menschen,
die in der Welt sind,
und ebenso alles,
was in der Welt ist, zuschanden.

Die heilige Liebe macht alle teuflischen
und fleischlichen Versuchungen
und alle fleischlichen Ängste zuschanden.

Der heilige Gehorsam macht alles leibliche
und fleischliche Verlangen zuschanden
und hält seinen Leib abgetötet,
damit er dem Geiste gehorche
und seinem Bruder gehorche;
und er [der Mensch] ist untergeben und
untertan allen Menschen, die in der Welt sind,
und nicht nur allein den Menschen,
sondern auch allen wilden und ungezähmten Tieren,
damit sie mit ihm tun können,
was nur immer sie wollen,
soweit es ihnen von oben herab,
vom Herrn, gegeben ist. 

Freitag, 1. März 2013

sedes vacans


Bis auf Weiteres werde ich während der Sedisvakanz auch dieses Blog ruhen lassen. 
Und vergesst nicht, einen Kardinal zu adoptieren. ;)