Abbild der Dreifaltigkeit
 [I»]n uns selbst erkennen wir ein Abbild Gottes, d. h. jener 
höchsten Dreifaltigkeit [...] — nicht ein Abbild, das von gleicher 
Wesenheit wäre wie Gott, doch immerhin eines von der Art, daß unter den 
von Gott geschaffenen Dingen ihm nichts der Natur nach näher steht, wie 
es denn durch Verbesserung noch vervollkommnet werden soll, damit es ihm
 an Ähnlichkeit ganz nahe komme.
Nämlich wir existieren, wir wissen um 
unser Sein, und wir lieben dieses Sein und Wissen. Und in diesen drei 
Stücken beunruhigt uns keine Möglichkeit einer Täuschung durch den 
bloßen Schein der Wahrheit. Denn wir erfassen sie nicht wie die Dinge 
außer uns mit irgendeinem leiblichen Sinn, wie wir die Farben durch 
Schauen, die Töne durch Hören, die Düfte durch Riechen, die Gegenstände 
des Geschmackssinnes durch Schmecken, Hartes und Weiches durch Befühlen 
sinnlich wahrnehmen, von welchen Sinnesobjekten wir auch Bilder, die ihnen ganz ähnlich, aber nicht mehr körperhaft sind, in Gedanken 
herumtragen, in der Erinnerung festhalten und durch sie zum Verlangen 
danach angereizt werden; sondern ohne daß sich irgendwie eine 
trügerische Vorspiegelung der Phantasie und ihrer Gebilde geltend machen
 könnte, steht mir durchaus fest, daß ich bin, daß ich das weiß und es 
liebe.« (Augustinus, Gottesstsaat XI,26)
 
 
 
          
      
 
  
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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