Sonntag, 4. März 2012

Wachrütteln

Dieser Tage ist viel Wirbel entstanden um einen Artikel im Journal of Medical Ethics mit dem Titel "After-birth abortion: why should the baby live?" Alipius hat bereits sehr klug das Wesentliche zusammengefasst und auf eine mögliche Konsequenz hingewiesen. Ich empfehle die Lektüre des Artikels (Kotztüten bereitlegen!). Ums kurz zu machen: Es geht in dem Artikel um die Frage nach der legalen Tötung eines Kindes nach der Geburt.
Es braucht nicht groß darauf hingewisen werden, wie menschenverachtend das gesamte Konzept einer "after-birth abortion" ist. (Wobei es an sich schon eine eigene Untersuchung wert wäre, diesen Newspeak-Ausdruck im besten orwellschen Sinne zu begutachten... vllt. ein ander Mal.)

Was mich besonders fasziniert ist dies: Eigentlich kann uns Christen so ein Artikel doch nur sehr recht sein.
Die Autoren jenes Artikels haben uns Christen einen großen Gefallen getan, weil sie der ganzen wissenschaftlichen Welt auf sehr "wissenschaftliche" Weise vor Augen geführt haben, was die unausweichliche Konsequenz ist, wenn man dem Kind im Mutterleib das Lebensrecht abspricht.
Frage: Was unterscheidet das Kind vor der Geburt von dem Kind nach der Geburt?
Antwort: Die Uhrzeit.
Das wollen viele nicht wahrhaben. Das ist eine Schwelle, die selbst die allermeisten Abtreibungsbefürworter nicht überschreiten würden. Jetzt ist aber (in aller wissenschaftlicher Korrektheit) erwiesen, dass diese Schwelle nur ein willkürliches Konstrukt ist. Nun kann niemand mehr das Nichtvorhandensein dieser Schwelle ignorieren! Die Autoren sagen es ja selbst, dass das eigentlich keinen Unterschied macht.

Ich bin dankbar für diesen Artikel. Er hat das Potential vielen Leuten die Schuppen von den Augen rieseln zu lassen.
Ich würde mir wünschen, dass die Katholiken nicht mit Empörung und viel Krach reagieren, sondern, dass sie diesen Artikel, diese tolle "Erkenntnis" möglichst weit verbreiten. Der gesunde Menschenverstand wird das Übrige tun. Ich bin mir sicher, dass das viele aufrütteln wird. Entweder das, oder wir erleben die Entstehung einer Dystopie wie sie Aldous Huxley nicht besser hätte beschreiben können.

Die Frage im Titel des Artikels ist eigentlich perfekt... ja, liebe Abtreibungsbefürworter, warum sollte das Baby, irgendein Baby, Ihr Baby!, überhaupt leben?

1 Kommentar:

  1. Meine Meinung dazu: http://liwindo.wordpress.com/2012/03/06/das-recht-auf-leben-gibt-es-das-in-zukunft-noch/

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