Dienstag, 20. März 2012

Massenmord an Frauen

Lesenswerter und schockierender Artikel auf zeit.de: Der mörderische Makel Frau
Gut, dass das nun endlich mal in den Mainstream-Medien zu lesen ist.

»Die Motive für den Mord an der ungeborenen Tochter entstammen einer sehr zeitgemäßen Einstellung – man will große Hochzeiten, große Geschenke und einen stolzen Sohn, aber keine wirtschaftlich unnütze Tochter«, sagt Shanta Sinha, Vorsitzende der Nationalen Kommission für Kinderrechte in Indien. »Es geht um eine Brutalisierung der individuellen Einstellung zum menschlichen Leben, wie sie erst die Modernisierung hervorbringen konnte.« Die Mädchentötung – auch als »Genderzid« oder »Femizid« bezeichnet – sei kein grausames, patriarchalisches Kulturerbe, sondern eine Folge des Sittenverfalls in einer Konsumgesellschaft.

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Der Demografieexperte Christopher Guilmoto vom Pariser Forschungsinstitut für Entwicklung (IRD) hat ausgerechnet, dass selektive Abtreibungen und Kindesmorde allein in Asien 117 Millionen Frauenleben gekostet hätten. Ein UN-Bericht aus dem Jahr 2010 macht allein China und Indien für 85 Millionen verhinderte Frauenleben verantwortlich, mitten im dortigen Wirtschaftsboom.

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Doch kaum jemand hört zu. Westliche Politiker reisen ständig nach Indien oder China und sprechen besonders in Peking mit erhobenem Zeigefinger über die Wahrung der Menschenrechte. Doch keiner hat es bisher gewagt, den millionenfachen Geschlechtermord in diesen Ländern anzuzeigen.

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