Hört, was wir euch einschärfen wollen: dass die Taten der Menschen sich (in ihrem Wert) nur von der Wurzel der Liebe her unterscheiden. Denn gar manche Tat scheint nach außen hin gut und geht doch nicht aus der Wurzel der Liebe hervor. Auch der Dornbusch trägt Blüten; manches aber scheint hart, unfreundlich; aber es geschieht zur Zucht unter dem Gebot der Liebe. Ein für alle Mal schreibt dir darum ein kurzes Gebot vor: Liebe und tu, was du willst! Schweigst du, so schweig aus Liebe; redest du, so rede aus Liebe; rügst du, so rüge aus Liebe; schonst du, so schone aus Liebe: die Wurzel der Liebe sei in deinem Innern! Aus dieser Wurzel kann nur Gutes erblühen.
(Augustinus, Predigten über den 1. Johannesbrief, Tr. 7, 8)
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