Es macht mich immer sehr traurig zu betrachten, was die Reformation gerade auch an künstlerischen und architektonischen Schätzen vernichtet hat. Das fängt an bei gräßlich zermeißelten gotischen Sakramentsnischen und geht bis zu der Zerstörung ganzer Gewölbe und Kreuzgänge.
Umso schöner ist es da, wenn man selbst in protestantischen Hochburgen noch katholische Reste ausfindig machen kann. Heute war ich zum ersten Mal seit meinem Katholischwerden im Basler Münster und siehe da: Der wunderbar restaurierte Schlusstein in der Hauptapsis zeigt die Krönung der mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommenen Gottesmutter Maria (s. Bild).
Von unten ist das nicht recht zu erkennen, aber vom (nicht öffentlich zugänglichen und merkwürdigerweise mit alten Bänken vollgestellten) Triphorium aus!
Schön sind auch immer wieder die "versteckten" katholischen Reste, die zuweilen wohl auch aufgrund von Unkenntnis nicht zerstört wurde (z.B. Einhörner, die für die seligste Jungfrau stehen).
Meines Wissens ist das Einhorn ein Christussymbol. Der Bezug zur Jungfräulichkeit (und darüber dann auch zur Gottesmutter) kommt über Vorstellung zustande, daß es nur einer Jungfrau gelinge, das Einhorn dazu zu bringen, seinen Kopf in ihren Schoß zu legen (es zu "fangen", wenn man es anders ausdrücken will).
AntwortenLöschenJein: Was du schreibst ist natürlich richtig. In der Ikonographie kann aber auch das Einhorn für sich als Symbol für die Gottesmutter dienen (siehe z.B. hier: http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_5771.html ) und tut es auch, weswegen es zuweilen gerade auch auf Schlusssteinen zu finden ist; habe das in der Schweiz mehrfach gesehen.
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