»Heute ist viel von der Abschaffung des Leidens die Rede. Es wird polemisiert gegen die angebliche Verherrlichung des Leidens in der christlichen Geschichte, die man als schädlichen Masochismus brandmarkt. Von einer Verherrlichung des Leidens um seiner selbst willen, von einer Lust am Schmerz kann in authentischer christlicher Tradition keine Rede sein. Aber der Glaube hat aus dem Leid, das der Widerspruch gegen das Glück zu sein scheint, eine Schule des Menschseins gemacht und an die Stelle der Arroganz seiner Abschaffung, die eine Lüge ist, seine innere Umwandlung gesetzt. Leid wurzelt tiefer als die Strategie seiner Abschaffung. Die wahre Antwort kann immer nur in einem Mit-Sein bestehen. Deswegen liegt im leiden Christi die Erlösung der Welt. Deswegen müssen wir das göttliche "Mit", das uns darin geschenkt ist, von innen her empfangen lernen und es in einem menschlichen "Mit" aufnahmen und weitergeben.«
(Joseph Kardinal Ratzinger, in seinem Geleitwort zum "Kreuzeslob" von P. Bonaventura Pihan, 1987; Bischof Vorderholzer, ein Vertrauter des emeritierten Papstes, eröffnete dieser Tage, dass dieser erhebliche gesundheitliche Beschwerden habe.)
Betet für unseren "Heiligen Großvater" Benedikt!
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