Aus einer Predigt von Joseph Ratzinger zu Christkönig 1992 (JRGS 14, 1132):
»Ich bin überzeugt, dass dieser Katechismus [der katholischen Kirche], der uns jetzt an der Schwelle des dritten Jahrtausends gegeben wird, ein providentielles Geschenk der Kirche für uns ist. Auf dem langen Weg der sechs Jahre, auf dem wir diesen Text, nicht ohne Schwierigkeiten, ausgearbeitet haben, glaubten wir oft förmlich die höhere Hand zu spüren, die uns führte, wenn es darum ging, jemanden zu finden, der einen bestimmten Teil schreiben könne, wer über einen anderen aufklären könne, wer gegensätzliche Geister koordinieren und befrieden könne, wer zwischen zwei anscheinend unvereinbaren Positionen die Verbindung herstellen könne. Wenn es uns schien, keine Antwort finden zu können, ist sie plötzlich von einem anderen gekommen. Ein Unternehmen, das am Anfang als fast unmöglich eingeschätzt werden konnte, wurde möglich mit einer ständig vorhandenen spürbaren und gleichsam berührbaren göttlichen Hilfe, der Vorsehung unseres Herrn.
Aber wir wissen auch, dass ein Buch für sich genommen toter Buchstabe bleibt, dass ein Buch nur Gegenwart des Evangeliums sein kann, wenn es gegenwärtig wird durch Personen, die seinen Inhalt leben und mitteilen, weil es in ihrem Leben gegenwärtig ist und verwirklicht wird. Das Buch allein, das Buch, das nur Buch bleibt, ist toter Buchstabe.«
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