Dabei ist der Barmherzige Samariter™ gar nicht das eigentliche Thema dieses Abschnitts aus dem Evangelium, er ist nur eine Figur in einem Gleichnis, das zur Erläuterung des eigentlichen Themas dient.
Statt es das "Evangelium vom Barmherzigen Samariter™" zu nennen, müsste es eigentlich heißen: Das Evangelium von der Frage nach dem ewigen Leben. So fängt es an:
»Da stand ein Gesetzeslehrer auf, und um Jesus auf die Probe zu stellen,
fragte er ihn: Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu
gewinnen?
Jesus sagte zu ihm:
Was steht im Gesetz? Was liest du dort?«
Die Antwort gibt die erste Lesung (Dtn 30,10-14), über die komischerweise ähnlich selten gepredigt wird:
»Mose sprach zum Volk: Du sollst auf die Stimme des Herrn, deines Gottes,
hören und auf seine Gebote und Gesetze achten, die in dieser Urkunde
der Weisung einzeln aufgezeichnet sind. Du sollst zum Herrn, deinem
Gott, mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele zurückkehren.
Denn dieses Gebot,
auf das ich dich heute verpflichte, geht nicht über deine Kraft und ist
nicht fern von dir.
Es ist nicht im
Himmel, so dass du sagen müsstest: Wer steigt für uns in den Himmel
hinauf, holt es herunter und verkündet es uns, damit wir es halten
können?
Es ist auch nicht
jenseits des Meeres, so dass du sagen müsstest: Wer fährt für uns über
das Meer, holt es herüber und verkündet es uns, damit wir es halten
können?
Nein, das Wort ist
ganz nah bei dir, es ist in deinem Mund und in deinem Herzen, du kannst
es halten.«
Nächstenliebe ist schön und recht. Nächstenliebe um der Nächstenliebe willen ist aber noch nicht christlich. Für Nächstenliebe braucht es kein Christentum, braucht es keinen Jesus Christus. Worum geht es im Letzten? Ja, wir sollen so handeln wie diese Figur in dem Gleichnis und uns fragen "handle ich auch so?". Aber die wesentliche Frage, die wir zu stellen aufgefordert werden durch dieses Evangelium, lautet wohl eher: "was muss ich tun, um das ewige Leben zu
gewinnen?"
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