Lodovico Carracci († 1619) |
Bezeichnete man früher die Sonntage nach Pfingsten noch tatsächlich als "Sonntag nach Pfingsten" und wurde so ein direkter Bezug zum pfingstlichen Mysterium wach gehalten, so ist es heute nurmehr eine recht in der Luft hängende Aufzählung, wenn vom "Sonntag im Jahreskreis" die Rede ist. [Ganz zu schweigen davon, dass einst jeder Sonntag noch tatsächlich einen eigenen Namen hatte, der sich aus dem Introitus ergab. Und auch unabhängig davon, dass dieser Jahreskreis kein Kreis ist, sondern eher ein Halbkreis... wenn überhaupt ;)]
Was ich aber auch recht schade finde, ist der Wegfall der Präfation von der allerheiligsten Dreifaltigkeit, die früher noch an jedem Sonntag nach Pfingsten Verwendung fand, der keine eigene Präfation hatte. Womit also der Mittelpunkt des christlichen Glaubenslebens, damit auch die Größe des christlchen Mysteriums überhaupt, in der "gewöhnlichen Zeit" beständig präsent gehalten wurde.
»Es ist wahrhaft würdig und recht, billig und heilsam, Dir immer und überall dankzusagen, heiliger Herr, allmächtiger Vater, ewiger Gott. Mit Deinem eingeborenen Sohne und dem Heiligen Geiste bist Du ein Gott, ein Herr: nicht als wärest Du nur eine Person, Du bist vielmehr in drei Personen ein Einziger. Was wir auf Deine Offenbarung hin von Deiner Herrlichkeit glauben, dasselbe glauben wir ohne irgend einen Unterschied auch von Deinem Sohne, dasselbe vom Heiligen Geiste. Und so beten wir beim Lobpreis des wahren und ewigen Gottes in den Personen die Verschiedenheit, in der Natur die Einheit, in der Majestät die Gleichheit an. Diese preisen die Engel und Erzengel, die Cherubim und Seraphim, die nicht aufhören, wie aus einem Munde Tag um Tag zu rufen: Heilig...«
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