Die Katholische Kirche in Deutschland ruft seit gestern alle Exemplare des "Katechismus der katholischen Kirche" zurück. Die einzustampfende Menge wird auf etwa zehn Millionen Bücher geschätzt, inklusive des sog. "Kompendiums" und des bei der Jugend sehr beliebten "Youcat".
Erinnerungen werden wach, an das fürchterliche Debakel um das neue Gesangbuch "Gotteslob 2.0a", dass im vergangenen Jahr alle Katholiken in Deutschland beinahe zeitgleich pleite gehen ließ.
Grund für die historisch einmalige Rückrufaktion des "Katechismus" und seiner Derivate ist jedoch nicht, wie man aus der jüngsten Vergangenheit erwarten würde, auf Probleme mit der Papierqualität zurückzuführen, sondern auf schwerwiegende Mängel bei der inhaltlichen Ausstattung, wie der anerkannte Experte Eberling Sockenhoff heute auf Anfrage mitteilte.
Wie das Zentralkommitee (ZK) der Deutschen Integrierten Nationalen Gemeinschaftskirche (DING) gestern in einer siegeltragenden Verlautbarung verkündete, bestehe die Gefahr, dass einzelne Leser des "Katechismus" bemerken könnten, dass der Kommunionempfang durch zivilrechtlich geschiedene und ebenso erneut "verheiratete" Paare die nicht "wie Bruder und Schwester zusammenleben" ausdrücklich, einhellig, wohl begründeter Weise und im Interesse des Seelenheils der Betroffenen nicht erlaubt ist. Eine an diesem und anderen dauerbrennenden Punkten bereinigte Version des "Katechismus" soll zeitnah unter dem Titel "Echter Authentischer Wahrer Endgültiger Katechismus" (EAWEK) erscheinen.
Der Wiener Kardinal Schönborn, Ratzinger Schüler und Schirmherr des "Youcat"-Projektes, zeigte sich irrtiert über die Rückrufaktion: "Das hätten uns die Mitbrüder in Deutschland ruhig früher sagen können", so der Kardinal.
Der Vorsitzende des ZK der DING, Aloisius Glücklicher, ließ heute Vormittag durch den obersten Hofbeamten Dirkius Sitzler freudig verkünden, man sei überaus zufrieden mit dem Entschluss des Kommitees. Der Schritt sei notwendig geworden, um den ständigen Anfragen von nicht der Kirche angehörenden Bürgern Deutschlands etwas neues bieten zu können. "Die Medien haben immer Recht", habe Glücklicher, seinen Wahlspruch zitierend, freudig ausgerufen. Zudem sei, so der Hofbeamte Sitzler, mit dem EAWEK dem allgemein stimmigen Meinungsbild innerhalb der DING und den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen der Freiburger Moraltheologie Rechnung getragen.
Die Bischofskonferenzen der Schweiz und Österreichs zeigten sich für die Erarbeitung einer gemeinsamen Lösung des Problems für den gesamten deutschen Sprachraum offen. Die Bischöfe der Vereinigten Staaten reiben sich aktuell noch verwundert die Augen. Der Vatikan zeigte sich indes verstimmt.
Das ZK der DING ist zuversichtig, die für alle Katholiken verbindliche Rückrufaktion bis Ende der Woche bewältigen zu können. Ob auch vorkonziliare (in Fachkreisen "mittelalterliche") Katechismen, wie etwa der "Katholische Katechismus der Bistümer Deutschlands" (meist kurz "Grüner Katechismus" genannt), die nach Erkenntnissen des ZK die gleichen Mängel aufweisen, von der neuen Regelung betroffen sind, ist noch nicht hinreichend geklärt. Ihre Zahl sei zu gering, als dass sich das ZK damit bisher habe befassen können, heißt es aus internen Quellen. Das Zurückhalten eines zurückgerufenen "Katechismus" oder seiner Derivate wird mit Haftstrafen und Umerziehungsmaßnahmen in ZK eigenen Einrichtungen geahndet unter dem Motto: "Barmherzigkeit ist Gönnerhaftigkeit, Wahrheit ist Meinung, Gnade ist Wohlfühlen."
Sorry, aber das musste mal sein... ;)
Sehr treffend geschrieben!
AntwortenLöschenHart aber wahr,,, Die Freiburger Chuzpe ist aber unter uns gesagt reichlich überbewertet. Seit Jahrzehnten ist die Praxis eine weit ärgere; Ersatz der Beichte durch Bußfeiern- nur ein Beispiel....Es sind nach katholischem Verständnis weit mehr Katholiken vom Sakramentenempfang ausgeschlossen als "nur" wiederverheiratete Geschiedene. Jeder, der in welcher schweren Sünde willentlich verharrt (und das ist der Punkt auch bei wiederverh. Geschiedenen) ist vom Sakramentenempfang ausgeschlossen. Nicht wenigstens einmal im Jahr zu beichten, ist eine derartige schwere Sünde und es gibt viele gue Katholiken, die schon seit Jahren keinen Weg zur Beichte mehr finden, auch Priester und Ordensleute....
AntwortenLöschenWie jetzt? Wer nicht 1x pro Jahr zu Beichte geht, der sündigt oder wie?
LöschenAber man muß doch nur mind. 1x im Jahr seine schweren Sünden bekennen. Wer keine schweren Sünden auf sich geladen hat, der braucht auch nicht zu beichten.
Und schwere Sünden hat doch das II. Vatikanische Konzil abgeschafft - oder?
Letztlich ist das aber alles sowieso nicht so schlimm, weil es ja sowieso keine Hölle gibt. Die ist nämlich auch abgeschafft. Bei den Katholiken vor kurzem und bei den anderen schon vor hunderten von Jahren von Luther.
^^