»Wie selig war die Begegnung mit meinem Jesus! Ich wußte mich geliebt, und auch ich sagte: 'Ich liebe Dich und schenke mich dir für immer.' Er brauchte keine Bitte an mich zu richten, kein Opfer zu verlangen. Schon lange hatten ja er und die kleine Therese [wie oftmals die Mystiker aller Jahrhunderte, spricht sie hier immer wieder von sich in der dritten Person] einander angeblickt und verstanden. An diesem Tage aber war unsere Begegnung nicht mehr als ein bloßes Anschauen, es war ein Verschmelzen; wir waren nicht mehr zwei: Therese war verschwunden, wie sich ein Wassertropfen im Schoße des Ozeans verliert, und es blieb nur Jesus, der Meister, der König. Hatte Therese ihn nicht gebeten, ihr die Freiheit zu nehmen? Denn sie fürchtete sich vor dieser Freiheit, sie fühlte sich so schwach, so gebrechlich, daß sie sich für immer mit der göttlichen Kraft vereinigen wollte. Und nun wurde ihre Freude so groß und so tief, daß sie's nicht ganz in ihrem Innern verbergen konnte. Selige Tränen entströmten ihren Augen... Wenn die Fülle der Freude des Himmels in ein Menschenherz einzieht, so kann dieses schwache, sterbliche Herz in seiner Verbannung es nicht ertragen, ohne daß die Tränen fließen...«
Für mich ist "die kleine Therese" besonders wichtig, weil ihr Gedenktag der Tag meiner Taufe, Firmung und Erstkommunion ist.
In Zeiten da die Selbstherrlichkeit gerade in der katholischen Kirche in Deutschland sich über die Weltkirche zu erheben sucht, ist ihre Demut dringend gebraucht: Sie hat die Liebe - das heißt: den Dienst - als das allgegenwärtige Prinzip erkannt, das in der Kirche alles Wahre bewirkt.
Sancta Teresia a Iesu Infante, ora pro nobis!
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