Montag, 29. April 2013

Diakonat der Macht

eine priesterliche Frau: Maria Magdalena
Ich habe mich hier schon mehrmals recht ausführlich mit der Frage des "Frauenpriestertums" befasst (siehe Label) und ich habe überhaupt keine Hemmungen, auch die Frage von Diakoninnen und Diakonissen unter diesem Stichwort zu summieren.

Denn am Ende geht es nur darum.
Wie Manfred Hauke hier sehr schön herausstellt, würde die Schaffung eines nichtsakramentalen Amtes, das man dann etwa Diakonisse nennt, letztlich nur als Diskriminierung empfunden werden. Es wäre dann noch sehr viel weniger einsichtig, warum man Frauen nicht "auch" zu Priesterinnen und Bischöfinnen weiht. Dass dabei ein Kategorienfehler vorliegt, weil ja auch die "Diakonisse" nicht sakramental geweiht wäre, interssiert dabei keine Sau: Wenn wir Anfangen Ämter zu erfinden, wird niemand mehr Verständnis dafür aufbringen können/wollen, dass wir die Zugangsbedingungen zu bestimmten Ämtern nicht nach Belieben festlegen können.
Kein Mensch bei Verstand würde sich allen ernstes mit so einem "neuen Amt für Frauen" zufrieden geben, man wird es automatisch nur als "Schritt in die richtige Richtung" auffassen. Diese Wahrnehmung wird nicht zu vermeiden sein. Zugzwang entsteht, man schielt zu den Anglikanern und phantasiert sich schon den gleichen Weg einschlagend.

Und genau das steckt m.E. auch hinter diesem Getue um das "neue Amt". Wer ein nichtsakramentales Diakonenamt für Frauen fordert, will genau dies erreichen. Fakten schaffen, die Diskussion verkomplizieren, das Wesen des Weiheamtes schwächen und das Lehramt der Kirche in unüberwindbare Begründungsnot manövrieren. Und ehe man sichs versieht, haben wir anglikanische Verhältnisse.


Zwar lebe ich immer nach dem Grundsatz, nirgendwo Böswilligkeit zu unterstellen, wo Dummheit als Erklärung ausreicht, aber dass in dieser Gremienkirche gelogen wird, und dass gerade die Fachleute das "Volk" belügen um ihre Agenda zu drücken (gerade unter Theologen sehr beliebt...), ist ja nicht erst seit den jüngsten Äußerungen des "Gesocks" beim Z(d)K bekannt. Die Theologen, die das "Recht" der Frauen auf eine Weiheamt fordern WISSEN sehr genau, dass es kein Recht auf den Empfang des Weihesakramentes geben kann - für niemanden. Aber anders können sie in ihrem Treiben nicht überleben.
Mir wäre es lieber, diese Leute würden einfach ganz offen reden und freimütig erklären, dass sie an der Macht, die die Bischöfe de facto in der Kirche haben, beteiligt werden wollen, zu gleichen Teilen. Um nichts anderes geht es. Nicht um die Kirche, die Sakramente, das Heil der Seelen oder die liebevolle Hingabe an Christus... denn für dies alles und noch viel mehr haben Frauen eine große Bandbreite an Möglichkeiten und Berufungen offenstehen... Die Heiligen bilden wie in einem Orchester diese Vielfalt und Vielstimmigkeit exemplarisch und kunterbunt ab!
»Nicht die Amtsträger sind die grossen Gestalten der Kirche, sondern die Heiligen.« (Hauke)

Wer in aller Demut und Hingabe Gott in seiner Kirche dienen will, der kann so eine Forderung gar nicht stellen, da jener Dienst eben nur in der Kirche und also im Gehorsam gegen sie geschehen kann. Wer demütig ist, kann nicht nach einem Amt verlangen. Wer demütig ist, der klagt nicht seine "Rechte" ein, v.a. dann nicht, wenn sie nicht existieren.
Katharina von Siena, der die Kirche heute gedenkt und die von gewissen kirchensteuergepolsterten Laiengrüppchen mit hauptsächlich weiblicher Besetzung zur Schutzpatronin ihrer karrieristischen und neo-klerikalen Agenda missbraucht wird, hat genau das gelebt und vorgemacht. Nur darum konnte sie Papst, Königen und Kardinälen die Stirn bieten: Weil sie sich in aller Demut nicht nur der Kirche, sondern auch den Menschen, gerade auch den Kranken, völlig anheimgegeben hat. In dieser Hingabe, in dieser Demut die nichts für sich will, nichts fordert, hat sich ihr Selbstbewusstsein gebildet und ihr Eifer für die Kirche, der sie dazu Trieb, gegen die Missstände in ihr mit scharfer Zunge vorzugehen.

Die Funktionäre, möchtegern Frauenrechtlerinnen und machtgeilen Idioten (wie gesagt: Dummheit, statt Böswilligkeit) sehen das nicht. Es kommt nicht im Entferntesten in ihr Blickfeld. Es geht nur um Strukturen, um Macht und Institution. Daher ist es wenig verwunderlich, dass solch existentielle Fragen wie etwa die Neuevangelisierung an der gestern beendigten Diözesanversammlung keine Rolle spielten. Nichtmal ein Schatten einer Ahnung einer Andeutung auch nur in die grobe Richtung dessen, was Neuevangelisierung genannt werden kann. (Neuevangelisierung besteht nämlich nicht darin, dass man es "drinnen" so gemütlich herrichtet, dass jeder es toll finden kann; Neuevangelisierung geht auschließlich dadurch, dass man hinaus geht zu den Menschen!) 
Neue Räte, Gremien und Ämter wurden von den Versammlungsteilnehmern gefordert. Man will es sich eben im eigenen Beamtenapparat so bequem wie möglich machen (bedeutet: möglichst viel Beschäftigung mit sich selbst) und dementsprechend dann halt auch eine Frauenquote für die Führungsetage einführen. Darum geht es bei dieser ewigen "Diskussion" um "neue Ämter für Frauen"... aber es sind ja nicht einmal Diskussionen, es ist nur das bockige Kind das schreit und brüllt, weil es will will will... Macht will das Kind, stark will es sein! Sogar stärker als Papa und Mama zusammen!

Die "Anregung" eines Diakonats der Frau, sakramental oder nicht, ist eine Lüge, weil es immer nur eine "Etappe" ist (und sein kann)... leider lassen sich sogar manche gutmeinende Bischöfe von dieser Lüge einlullen, als wäre es das, was letztlich gewollt wird. Ist es nicht. Es ist nur eine Farce.

Puh... das is jetz schon der zweite Auskotzeintrag in kurzer Folge... das geht aber gewiss vorbei, wenn über die Diözesanversammlungseuphorie Gras gewachsen ist... which will happen much sooner than you think!

1 Kommentar:

  1. Das mußte einfach raus und es ist auch gesünder so!
    Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen!
    Bravo und Danke!

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