Ich bestaune die Ergebnisse, denn hier lassen die Deutschen Bischöfe endlich mal so richtig die Hosen runter. Und vermutlich hoffen sie, dass das in Rom niemandem auffällt.
Ich hege keinen Zweifel daran, dass man im Vatikan bemerkt, dass v.a. die grobe Unkenntnis der Deutschen über die kirchliche Lehre nicht an der Fehlerhaftigkeit der Lehre liegt, sondern an der sträflichen Unterlassung in Sachen Verkündigung.
Dass die deutschen Bischöfe trotz ausdrücklicher Anfrage keinerlei tatsächliche Anregungen (jenseits von Floskeln) zu geben in der Lage sind, wie die kirchliche Lehre effektiver verkündet werden kann, ist überaus vielsagend: Man will sie nicht verkündigen, sowenig wie man das seit Humanae Vitae überhaupt getan hat. Dazu passt, dass man dem Tenor nach eher "Rom" in der Pflicht sieht, nicht sich selbst und erst recht nicht die Gläubigen.
Wenn es z.B. heißt (7c):
»Die Deutsche Bischofskonferenz unterhält eine eigene Fachstelle für die NFP-Arbeit[...]. Viele Diözesen bieten zudem Kurse zur Natürlichen Familienplanung (NFP) an. Die Nachfrage verharrt auf niedrigem Niveau. Auch seitens vieler Hauptamtlicher in Pastoral und Caritas besteht eine starke Skepsis und eine geringe Bereitschaft, sich über diese Methode zu informieren und für sie zu werben.«
... dann ziehe ich daraus folgende Erkenntnis: Wenn Leute, die dafür bezahlt werden, die kirchliche Position zu kennen und zu vermitteln, keine Bereitschaft zeigen, sich überhaupt über die kirchliche Lehre zu informieren, dann liegt hier eine grobe Nachlässigkeit von Seiten des Arbeitgebers vor, der seinen Angestellten offenbar ziemlich viel durchgehen lässt. Ob das was mit der (gerade auch theologischen) Ausbildung dieser Angestellten zu tun hat (vgl. hier)?
Noch deutlicher an anderer Stelle (gleiches Thema, 7a):
»Die Enzyklika „Humanae vitae“ (1968) über die verantwortete Elternschaft ist nur noch in der älteren Generation bekannt. Ihre Rezeption wurde von Anfang an auf das Verbot sogenannter „künstlicher“ Methoden zur Geburtenregelung reduziert. In der jüngeren Generation ist die Enzyklika unbekannt, wie sich aus den entsprechenden Rückmeldungen einhellig ergibt.«
Nun, lass mal überlegen: Wenn ein päpstliches Lehrschreiben, das als Adressaten natürlich zu allererst "die Patriarchen, die Erzbischöfe, Bischöfe und die übrigen Ortsordinarien" nennt, bei den einfachen Gläubigen nicht oder nur bis zur Unkenntlichkeit entstellt bekannt ist... könnte es dann nicht sein, dass jene primären Adressaten ihre Pflicht vernachlässigt haben (zumal die meiste Zeit, seit dem Lehrschreiben, es kein Internet gab, wo sich jeder alles jederzeit hätte besorgen können)? Nur son spontaner Gedanke... wirklich, nicht der Rede wert...
So findet sich das jedenfalls in dem ganzen Dokument... meist nur zwischen den Zeilen.
Verstörend finde ich das v.a. im Blick auf die immer wiederkehrenden Rufe nach "Selbstständigkeit" und mehr "Unabhängigkeit von Rom"... ja, man sieht ja, was die deutschen Bischöfe "selbstständig" fertig bringen... Unsere Hirten haben in der Mehrheit den Karren mit viel Geschepper vor die Wand gesetzt und sie wollen jetzt, dass ihnen der Papst ein neues Auto nach Wunsch gibt und vorsorglich sämtliche Wände, Pfosten und Bäume wegräumt... oder feierlich verkündet, dass Wände, Pfosten und Bäume nicht existieren... Und wovon träumen Sie nachts?
Verantwortung übernehmen? Bloß nicht! Die Päpste sind schuld!
Ich habe leider keine -Mailadresse gefunden. Es geht nur um eine Korrektur:
AntwortenLöschen... von dem armen Papst, der nun "in Bedrängnis" und "unter Druck" kommt ist die Rede man. (man?)
Danke für dne Hinweis, ist korrigiert. Das passiert, wenn man Sachen mehrfach umformuliert ;)
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