Mittwoch, 12. September 2012

Wie einen Dialog führen?

Ich tue mich sehr schwer mit dem Dialog in der deutschen Kirche. Nicht, weil diejenigen, die am lautesten schreien, am meisten Papier produzieren und medial am präsentesten sind, andere Ansichten über bestimmte Theman haben als ich, sondern weil die gemeinsame Grundlage für einen Dialog nicht existiert. 
Für einen jeden Dialog müssen sich die Teilnehmer zumindest über gewisse Dinge einig sein. Z.B. die Sprache, in der der Dialog geführt werden soll, oder die simple Voraussetzung, dass das worüber man dialogisiert, existiert.

Ich habe, etwa in einer eher mediokren Podiumsdiskussion, am eigenen Leib erfahren dürfen, dass ich z.B. nicht imstande bin, mit dem BDKJ einen Dialog zu führen. Es geht nicht! Man kann zwar mit einander reden, aber man redet doch immer an einander vorbei. Man kann sprechen, aber nur über Nebensächliches.
Das Problem: Es gibt keine gemeinsdame Grundlage, auf der wir stehen. Mir beliebt es zu glauben, dass ich auf dem Boden der (katholischen) Tatsachen stehe, weil ich den Katechismus und andere offizielle und damit "objektive" Faktoren als Richtmaß nehme. Mein Gegenüber jedoch, verwirft gerade die Realität (oder zumindest Relevanz) solch eines objektiven Maßstabes. Wohl gemerkt: Es geht erstmal gar nicht um den Inhalt dieser Dokumente, sondern um ihre bloße Existenz und die daraus resultierende Relevanz.

Ein Dialog kann aufgrund dieser Diskrepanz nicht zustande kommen. Es ist, als würde ein Buddhist mit einem Materialisten diskutieren: Für den einen ist die Welt nur Einbildung, für den anderen das einzig wirkliche. Es gibt keine Möglichkeit, den Buddhisten davon zu überzeugen, dass die Welt real ist, weil er alle Beweise als Teil des Traums deuten kann. 

Was kann man tun? Wie lässt sich diese Diskrepanz beheben?

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