Die Veranstalter haben, ganz im Sinne der mit dem Katholikenag einhergehenden "Öko-Orgie zu Mannheim" beschlossen, den Donnerstag, ganz im Trend liegend, zum fleischfreien Donnerstag zu erklären (Programmheft, Seite 17). Das ist freilich eine gänzlich säkulare Initiative (siehe Link) und man kann sich nur wundern, warum man nicht, wie es für Katholiken eigentlich üblich sein sollte (vgl. KKK 1438) den Freitag zum fleischfreien Tag erklärt hat.
Man verwirft also ein Stück katholisches Brauchtum und katholische Identität, tut dann aber in der Praxis das gleiche, indem man eine "säkulare" Initiative, die auf einem ebenso säkularen Gedanken beruht, übernimmt... versteht das irgendwer?
Wäre es nicht weit sinnvoller gewesen, das Freitagsgebot umzusetzen, und so die wundersame Vereinbarkeit und "Vorwegnahme" der Öko-Idee im katholischen Leben, aufzuzeigen?
Übrigens: Der "fleischfreie Donnerstag" ist ja nicht grundlos Donnerstags. Man wollte nicht, dass es zu eine Verwechslung mit religiösen Gebräuschen kommt. Ist das vielleicht auch die Intention der Katholikentagsveranstalter?
"Abstinenz von Fleischspeisen [...] ist zu halten an allen Freitagen des Jahres, wenn nicht auf einen Freitag ein Hochfest fällt" (CIC c. 1251).
Sehr aufschlussreich!
AntwortenLöschenIch berichte auch und habe darauf verlinkt - danke!
Ein säkularer Doppelschlag somit. Ich dachte immer die Evangelen wären Weltmeister im Fachgebiet Selbstsäkularisierung. Nun liegen offenkundig die Reformkatholen in Führung.
AntwortenLöschenAuf Seite 17 des Programms stellt die Geschäftsstelle des KT dar, wie wunderbar "ökofair" sie arbeitet. In dem Zusammenhang ist vom "fleischlosen Donnerstag" die Rede, ebenso wie von Dienstreisen per Bahn und biologisch abbaubaren Putzmitteln zum Geschäftsstellenputz.
AntwortenLöschenJa, sicher, das ist doof, daß die aus Ökogründen donnerstags tun, was sie wahrscheinlich niemals aus Glaubensgründen am Freitag täten.
Daß dieses "säkulare Fastengebot" allerdings für irgendwen außerhalb dieser Geschäftsstelle gelten soll, und es "beim Katholikentag am Donnerstag kein Fleisch gibt", steht da nicht. Wie Du zu dem Schluß kommst, würde mich sehr interessieren.
Wie weitreichend diese "Regelung" ist, ist aus dem Zusammenhang nicht klar ersichtlich: die "obligatorischen Katholikentags-Papphocker" werden ja vermutlich auch nicht nur in der Geschäftsstelle Verwendung finden.
AntwortenLöschenWenn es dann auch noch heißt, dass die "zentral organisierte Frühstücksverpflegung in den Gemeinschaftsquartieren [...] den ökologischen und fairen Kriterien des Katholikentags" folgen soll (S. 18), scheint eine Ausweitung jenes "säkularen Fastengebots" über die Geschäftsstelle hinaus durchaus vorgesehen zu sein.
Worum es mir aber letztlich ging ist, dass diese Öko-Idee quasi als Ideal und Vorbild dem ganzen Katholikentag voran gestellt wird und damit, wie Johannes es nennt, die Selbstsäkularisierung vorangetrieben wird, anstatt katholische Ideale und Identitätsmerkmale in der Weise eines Vorbildes ins helle Licht der Öffentlichkeit zu stellen.
Sagen wir es mal so: Die Katholikentagsbetreiber haben vielleicht den Donnerstag für fleischfrei bestimmt, damit sie für den Freitag erklären können, dass man da ein Opfer angesichts des Todestages Jesu bringen soll, zumal dieses nicht unbedingt mit dem Fleischverzicht in eins fallen muss.
AntwortenLöschenWahrscheinlich überschätze ich an dieser Stelle das ZdK.